Electric Church – Evas Vermächtnis

Electric Church – Moses Frauen in unserer Zeit

Die Kerngeschichte von Eve of Legacy ist eine sehr aktuelle, die uns alle seit Monaten beschäftigt. Jugendliche Flüchtlinge alleine unterwegs, die endlich ankommen dürfen.

„STARKE FRAUEN IM ALTEN TESTAMENT“

Eva, ein Flüchtlingskind, findet nach ihrer Flucht aus einem Kriegsgebiet Unterschlupf bei einer Gastfamilie in einem besseren Land. Das Mädchen fühlt sich zunächst einsam und  entdeckt in dieser Zeit die Bibel für sich. Sie sucht Trost und Vorbild in den Geschichten der fünf Bücher Moses. Vor allem die darin beschriebenen starken Frauen-Charaktere, unter anderem von Esther und Ruth.  Deren Geschichten, die ihrer eigenen Vergangenheit so ähneln, geben ihr einen Halt, sich in der neuen Welt zurechtzufinden. Die Figuren begleiten sie durch ihren Schulalltag, der gespickt ist mit neuen Herausforderungen, Enttäuschungen, Ängsten und Gewalt. So ungefähr kann man den Plot verstehen.

Untermalt wurde  die Geschichte mit modernen Rhythmen direkt vom Mischpult, welches der junge Sergio Manoel Flores, Star-DJ und Musikproduzent, im Griff hat. Unterstützt wurde er vom VJ-Duo 4youreye, die den musikalischen Act mit ihrer visuellen Lichtshow untermalten und dafür sorgten, dass sich die alten Gemäuer des Domes in Tausenden von Farben, Formen und Bildern widerspiegelten.

Doch Evas Geschichte kommt nicht nur als Erzählung unter Disco-Beats und Lichtergewitter daher. Die Performance von Legacy of Eve wirkt auch in Körpersprache und modernem Tanz auf das Publikum. Auf aufwändige Kostümierung hat man dabei komplett verzichtet. Das Ensemble ist schwarz gekleidet, und ein schwarzer Balken verdeckt die Augenpartie. Vielleicht sollte sich der Betrachter dadurch besser mit der Geschichte identifizieren können.

Modern Dance Art

Saxophon, Klaviersolisten und die wunderbar passend klingende Kirchenorgel begleiteten die Electro Beats. So entstand ein ungewöhnlicher Mix aus verschiedensten Musikrichtungen, von Pop über R’n’B, Funk und Rock. Vor allem die weibliche Rockstimme fiel mit ihrem kräftigen, rauchigen Charakter auf.

Electric Beat meets Live Performance

Die ausverkaufte Kirche gibt dem „Electric Church“-Gründer Robert Otto und einem strahlenden Toni Faber das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben. Der Domkanonikus hat seine Kirche wohl lange nicht mehr so voll gesehen.

„PUBLIKUMSSTIMMEN – EIN POLARISIERENDER EVENT“

Das Feedback des Publikums allerdings kann unterschiedlicher nicht sein. Zweifelsohne war die Veranstaltung sehr polarisierend. SCHiCK – Magazin hat einige Besucher  noch interviewen können, bevor sich das Kirchenschiff schnell wieder leerte.
Zwei junge Mädchen fanden die Show geil und abgefahren und den Sergio ursüß, ein Herr fand die Musik zu sehr „vom Band“ und hätte sich den Beat von einem Schlagzeug live erwartet. Eine ältere Frau formulierte vorsichtig, es sei ihr eher „mulmig“ zumute, wenn man da so um den Altar herumtanzt. Ihr sei der besinnliche, stille und zur Andacht einladende Dom lieber. Der Haupttenor scheint jedoch ein positiver gewesen zu sein. Mit Applaus wurde jedenfalls nicht gespart.

Wer sich selbst ein Bild machen möchte – es finden noch weitere Konzerte in Österreich statt. Karten kann man noch bekommen für:

04.12.2015 Bamherzigen Kirche Graz

04.03.2016  Marien Dom / Linzer Dom

Erhältlich sind die Tickets über: >>Ö-Ticket<<