Das Winehouse in Wien 7 lud zur Verkostung von österreichischen Qualitätsweinen und kleinen Schmankerln ein.

 Wirt Peter Prehsl heuerte zwei Künstlerinnen an, die dem Abend einen erotischen Touch verleihen sollten. Cleo Ruisz und Magdalena Almado, ihres Zeichens Buchautorin, Ausdruckstänzerin, Freimalerin und Chansonsängerin. Na wusch, ein heißer Abend stand bevor, so dachte ich. Heiß war es, aber das lag eher an der Temperatur, die dieser 24. Juli 2015 bot.

Anni Fuchs, Magdalena Almado, Peter Prehsl, Cleo Ruisz

Nun, die Schmankerl entpuppten sich als Farce, Fetakäse vom Hofer, billige Oliven aus dem Glas und Schwarzbrot, alles sehr reglementiert. Die Weinverkostung ein Witz, nicht mehr als vier Bouteillen Rot- und Weißwein wurden an die geladenen Gäste ausgeschenkt, und geladen waren viele.

Solche Events ziehen immer auch Menschen an, die da meinen, eine gratis Mahlzeit abzubekommen, doch die wurden diesmal enttäuscht, nicht satt geworden, begehrten sie zumindest ein Foto mit den Künstlerinnen, doch da bin ich stur, ich halte nichts von Veranstaltungstouristen. Eine dieser, die immer und überall zu finden ist: die viel zu blonde Simona, die sich an die Bussi-Gesellschaft anheftet wie ein Magnet. Sowas ist doch peinlich!

Dann begann die eigentliche Show, Magdalena versuchte, die aufgehängten Erotikbilder von Kollegin Cleo zu tanzen. Ok, bewegen konnte sie sich, aber wie tanzt man einen in Acryl gemalten weiblichen Hintern? Ist ja nicht so wichtig. Danach eine Lesung aus der Lustvollen Trilogie, die eher an einen Arzt-Schundroman erinnerten.

Magdalena tanzt den weiblichen Popsch

Beide wollen der heutigen reifen Frau von Welt den Ausstieg einer Opferrolle vorleben und den Einstieg in eine „sacred relationship and sexuality“ ermöglichen. Dabei benützen die Seelenschwestern ihre Synonyme als Maske, um ihr Freisein leichter zu realisieren. Aber so groß kann gar keine Maske sein, um diese dargebotene Peinlichkeit zu verschleiern. Da stellt sich dann einem doch die Frage, ob man mit solch einer Ausdruckstherapiekunst zwangsbeglückt werden möchte, vor allem, wenn man dabei noch dezent vehement zu eigennützigen Spenden aufgerufen wird.

Wie gesagt, heiß war der Abend, aber das lag wirklich nur am Wetter.

Website: www.winehouse.wien