Emmy, die weibliche Personifizierung von Bildaufnahmeröhren

Gastgeber war man früher, heute heißt man „Host“, ist zwar dasselbe, klingt aber besser, noch dazu, wenn sich 30 internationale Jurymitglieder in Wien einfanden, um in den zwei Kategorien „Arts Programming“ und „Documentary“ die Vorausscheidung für die Emmy-Awards zu treffen.

PALAIS SCHÖNBURG. Der Emmy Award ist der wichtigste Preis der internationalen Fernsehlandschaft, wer eine nette Seifenoper oder eine herausragende TV-Produktion zustande bringt, hat gute Chancen, sich die Trophäe in New York abzuholen.

Das „Semi-Final Judging“ – wieder so neue Worte – ist anstrengend, also lud ORF-Enterprise Geschäftsführerin Beatrice Cox-Riesenfelder und Franz Patay, Generalsekretär des IMZ International Music + Media Centre am Abend zum schicken Cocktail Prolongé – bedeutet so viel wie mehr als nur ein Cocktail – ins Wiener Palais Schönburg.

Um nun unsere Englischkenntnisse weiter aufzufrischen, hier ein kleiner Auszug der gereichten Speisen in nicht deutscher Sprache: Praline of brown trout & sprouts, Mild smoked saddle of veal, Cold cucumber shot, Waldviertler goat cheese and daisies, und der neue James Bond-Cocktail Belvedere 007 Martini, gerührt oder geschüttelt, spielt doch in Wahrheit keine Rolle.

„Willkommen liebe Professoren, liebe Exzellenzen, liebe Magnifizenzen, willkommen liebe Titel und meine Damen und Herren, wir sind heute Abend hier, um unser Hirn zu lüften“ so Patay Franz bei seiner Eröffnungsrede. Gute Idee, manchmal gehört das Hirn durchlüftet, also warum nicht in einer lauen Juli-Nacht. Der Vollmond noch nicht ganz so voll. Marika Lichter`s Haare leuchteten sehr hellblond in den Abendstunden und Sunnyi Melles‘ Handtasche hatte auch Lichter, aus LED, die leuchteten auch.

Unter den Gästen Klaus Graf, bereits stolzer Besitzer eines Emmy Awards, Fritz Gabriel Bauer, sogar Oscar- und Emmy-Gewinner, Nicole Beutler, das ist diese hübsche Schauspielerin. Bei Copstories-Produzent Florian Gebhardt heuerte ich als Filmkomparse an, das hat mich schon immer interessiert, bei dem Wort „gratis“ sagte er „ja“.

Kabarettist Christoph Fälbl zeigte einen Hauch von Lustigkeit und sagte zu mir: „Du bist der anzige blinde Fotograf da“, warum weiß ich nicht, Humor ist grenzenlos, oder langweilig.

THE MAKEMAKES, bestehend aus Dodo Muhrer, Florian Meindl und Markus Christ, die von Europa mit null Punkten beim heurigen Songcontest abgewatscht wurden, sehen die Null nicht als Rückschlag, sie arbeiten an ihrem zweiten Album. Die letzten Monate waren stressig, aber auch sehr witzig, und schlussendlich sind sie viel rumgekommen. Einige Nummern für die nächste CD fehlen noch, „Alles kein Problem“.

Network war angesagt, Kontakte pflegen, Christoph Fälbl braucht um keinen Job betteln, so sagte er, ich habe mir eine Statistenrolle geangelt, aber nur, um darüber zu berichten.

Manfred Cobyn