„Das Spiel ist der Weg der Kinder zur Erkenntnis in der Welt in der sie leben.“ Fjodor Michailowitsch Dostojewskis Romanvorlage „Der Spieler“ feierte im gut besuchten Bronski & Grünberg unter der Regie von Alexander Pschill Premiere. SCHICK* war am Tag danach dabei.
Wer Dostojewskis Roman „Der Spieler“ nicht gelesen hat, braucht nicht beunruhigt sein. Die groteske Geschichte handelt von einer Gruppe verschiedener Menschen im Hotel, welche kurz vor dem Bankrott stehen und auf die ersehnte Erbschaft der reichen Erbtante hoffen. Diese springt jedoch dem Tod von der Schaufel und verspielt beim Roulette ihr Vermögen auf Zero. Des Autors Roman war teils autobiografisch, da auch Dostojewski selbst einst der Spielsucht verfallen war. Doch kommen wir zurück in den 9. Bezirk ins schicke Bronski. Ein so charmant und familiär geführtes Theater, wo man immer wieder gerne hinkommt. Der galant charmante Hausherr Alexander Pschill begrüßt die Gäste hier persönlich, sein einnehmend sympathischer Vater, der ehemalige Unfallchirurg Alfred Pschill, sorgt für die Bewirtung. Die Schauspieler sitzen bei Publikumseinlass bereits auf der Bühne. Starr, wie Schaufensterpuppen. Ein pulpig schönes Bühnenbild, fast wie ein Screenshot aus The Grand Budapest Hotel. Die Szenerie könnte aus Death Proof sein. Tarantino ähnliche Songs stimmen perfekt in die feucht schwüle Atmosphäre einer 70er Jahre Lobby ein. Ein schäbiges Hotelchen welches perfide und skurrile Kreaturen beherbergt. Jeder scheint hier genauso Kettenraucher wie pleite zu sein. Zigaretten entnimmt man hier nicht einfach einem gemeinen „Tschickpackerl“, nein hier dient ein sogenannter Zigarettenigel der Nikotinsucht.
Da ist zum Beispiel die sexy Generalsnichte Polina (wunderbar: Julia Edtmeier), die ihre Hassliebe zu dem „Haussklaven“ Alex W. Rodeo (Dominic Oley) in zigfach gekonterten Wortwiederholungen zum Ausdruck bringt. Dieser arbeitet für den General (tragisch komisch: Martin Zauner), welcher beinahe minütlich auf das Ableben der reichen Tante Babushka hofft. Denn eines wird schnell klar: hier brauchen alle Geld. Mit Hilfe des Roulettes kommt man so über die Runden. Aber wirklich retten kann nur das Vermögen der todkranken Tante. Da ist auch ein perfid komischer Franzose namens Froggie (zum Brüllen komisch: Florian Carove), der mich abwechselnd an Boy Gobert und Hercule Poirot erinnert und dennoch seine Rolle wunderbar gestaltet. Gemeinsam mit Alexej buhlt er um die schöne Polina, jeder der Herren jedoch aus einem anderen Beweggrund. Froggie, der falsche Franzose, aus Interesse am zum Greifen nahe scheinenden Vermögen und Alex, der geprügelte Hund, aus Liebe. Die geldgeile Blanche (Lisa Reichetseder), die an der Seite des Generals ein falsches Spielchen spielt und in der Folge mit Alice Cooper verschmierter Mascara von der Bühne robbt. Und da ist noch der schmierig höfliche Engländer Astley (David Oberkogler), aus dem man erst nicht ganz schlau wird, der sich aber schließlich und endlich doch zielorientiert und siegessicher das nimmt, was Alexej sich so sehr wünschte. Hier scheinen alle „Natural Born Players“ zu sein.
Ein Page in Hoteluniform hüpft äffchenartig seinem Croupier hinterher, zahlreiche Statisten mimen gekonnt dem Spiel verfallenes Casinopersonal und gelangweilte Huren. Die Furcht lässt das Gefürchtete Wirklichkeit werden und so erscheint die Tante Babushka (laut und schrill: Alexandra Krismer) höchstpersönlich und quicklebendig im kleinen schäbigen Hotel. Der Spruch „Wer dem Spiel zusieht, der kann es am besten“ greift hier nicht, denn die „zero-begeisterte“ Tante verspielt in kürzester Zeit ihr gesamtes Vermögen. Zwischenzeitlichs mutiert der einst so charmant looserhafte Alex zu Gollum aus Herr der Ringe, der falsche Franzose zu einem kunstpelzigen Russen und der General zu einem weinerlichen Selbstmörder. Sein Schatz, das ist ein mit Dollarnoten gefüllter Ledersessel, vor sich hergeschoben wie ein schubkarrengearteter Rollator. Ob Alex letzten Endes doch noch zu Geld kommt, Polina retten und lieben darf sei hier nicht verraten. Eines jedoch schon: Alexander Pschill hat hier zusammen mit Kaja Dymnicki eine wunderbar tragisch komische Persiflage auf eine gelangweilte Spieler-und-Spaßgesellschaft auf die Bühne gezaubert, die Schauspieler und ihre Rollen gekonnt geführt und entwickelt. Man leidet und schwitzt mit Dominik Oley mit, auch mit Florian Carove, die mitunter literweise Schweiß verlieren. So viel Einsatz, so viel Spielfreude, das wurde natürlich mit jubelndem Applaus belohnt. Vielleicht aus diesem Grund spielen immer mehr Josefstadtschauspieler auch in diesem kleinen, feinen Theater. Nach der Vorstellung wurde in der Flamingobar des Bronski noch schick getrunken und geplaudert. Hingehen, ansehen, lachen!
BESETZUNG
Dominic Oley – Alex w. Rodeo
Julia Edtmeier – Polina
Lisa Reichetseder – Blanche
Alexandra Krismer – Babushka
Florian Carove – Froggie
David Oberkogler – Astley
Martin Zauner – General
REGIE & TEXT
Alexander Pschill, Kaja Dymnicki
REGIEASSISTENZ
Carina Hofbauer
KOSTÜM
Katharina Kappert
SOUNDDESIGN
Lukas Wögerer
TERMINE
18./19./23./24./25. und 26. März
1./2./5./6./7./8. und 9. April
3./ 4./ 23./ 24. Mai 2017
Im BRONSKI & GRÜNBERG THEATER
Müllnergasse 2, 1090 Wien
WEBSITE: bronski-gruenberg.at
FACEBOOK: www.facebook.com/bronskigruenberg
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