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3. Mai 2017

Bonjour Tristesse: Vater-Tochter-Beziehung der besonderen Art

Der Kult Klassiker „Bonjour Tristesse“ feierte kürzlich im Theater Spielraum mit einer fulminanten Besetzung Premiere. Regisseurin Katharina Köller setzte das Bühnenstück bewusst filmisch um.

»Werde ich jemals wieder so glücklich sein, wie ich es damals war, zu Beginn jenes wundervollen Sommers an der Riviera?«

Was Otto Preminger 1958 – nach dem Roman von Francoise Sagan – einst so kongenial mit David Niven, Deborrah Kerr und Jean Seberg verfilmt hat, kann man nun in einem nicht minder perfekt besetzten Bühnenstück im Wiener Theater Spiel Raum bewundern. Der schwarz-weiße Kult-Film „Bonjour Tristesse“ brachte Preminger, Sagan und den Darstellern in den prüden 1950er Jahren ausreichend Kritik wegen seiner angeblichen Unmoral ein. Ging es darin doch augenscheinlich um eine beinahe inzestiöse Vater-Tochter-Beziehung. Vielmehr handelt die Geschichte jedoch von einer sorglosen und verwöhnten Teenager-Tochter, die das Leben mit ihrem Playboy Vater, seit Jahren verwitwet, an der Französischen Riviera in vollsten Zügen genießt, und eine Heirat mit dessen Jugendfreundin um jeden Preis verhindern will. Traurigerweise enden ihre Intrigen schlussendlich tödlich und so erinnert sie sich trübselig an diese schöne, unbeschwerte Zeit.

Der Rückblick an eben diese glücklichste Zeit in ihrem Leben und die damit verbundene Wiederkehr in den deprimierenden Pariser Alltag, das ist „Bonjour Tristesse“. Einfühlsam und sehr geschickt hat Regisseurin Katharina Köller, in einer Bearbeitung von Ulrich Waller, nun diese Geschichte umgesetzt, die Figuren überragend gut besetzt und geführt und dennoch mit einer lebendigen Freiheit aktieren lassen.

So verbringen die siebzehnjährige Cécile (grandios gespielt von Johanna Hainz), ihr gut gehaltener Vater Raymond (Reinhardt Winter) und dessen aktuelle Geliebte Elsa (herrlich erfrischend: Sandra Riedl) einen sorglos-dekadenten Sommer an der französischen Riviera. Zwischen diversen Kasinobesuchen und typischem „Dolce Far Niente“ in der schönen Villa am Meer wird geliebt, gespielt und gebräunt. Die „ach so schöne Sommeridylle“ wird jedoch jäh unterbrochen, als eine Jugendfreundin von Céciles Vater und verstorbener Mutter zu Besuch kommt und die „Menage à troi“ zu zerbrechen droht. Ungefragt mischt diese sich nun in Céciles Erziehung ein und jugendliche Freiheit und Selbstbestimmheit werden fortan durch die mütterliche Strenge der neuen Frau an Vaters Seite -natürlich zu Céciles Wohl- verboten.

Katharina Köller zeigt mit dieser Bühnenversion ganz unverblümt die Ignoranz der „armen, abgestumpften Rasse der Genussmenschen“. Jedoch ganz ohne den erhobenen Zeigefinger. Beinahe skandalfrei, obgleich die selbstbewusste Lolita Cécile schon gerne ihre weiblichen Vorzüge zeigt. So zum Beispiel mit ihrer attraktiven Sommerliebelei, dem Jurastudenten Philippe (tragisch-komisch: Christian Kohlhofer). Schön auch der Unterschied zwischen Elsa, dem liebenswerten Dummchen und der intellektuell überlegenen Modedesignerin Anne. Dazwischen Cécile, gefangen in ihrer Zwiegespaltenheit und Unsicherheit, die einerseits ihr Genussleben nicht aufgeben will, aber dennoch zu erkennen scheint, dass man mit Bildung im Leben weiterkommt als nur die Frau eines Uniabgängers zu werden.  

Nicole Metzger, die zusammen mit Gerhard Werdeker den Theater Spiel Raum leitet, verkörpert streng, verletzlich und beinahe divenhaft die mittlerweile in die Jahre gekommene Anne. In ihrer jugendlichen Ohnmacht schmiedet Cécile einen perfiden Plan, um die Heirat zwischen ihrem Vater und Anne zu verhindern: Philippe und Elsa sollen Raymond eifersüchtig machen, der geliebte Vater zu Elsa zurückkehren. Der Plan geht auf, Anne verlässt schluchzend und in sich gebrochen das Haus am Meer und rast mit dem Auto in den Tod.

Das Bühnenbild von Dimiter Ovtcharov ist angenehm puristisch und lässt dem Zuseher viel Raum für Phantasie, das Licht wunderbar umgesetzt von Tom Barcal, gleicht es doch oftmals einem perfekten Sonnenuntergang am Meer.

FAZIT: Eine kongeniale Bühnen-Umsetzung des Romans und Films mit überragender Besetzung. Einfühlsam, stark und auf ganz hohem Niveau!

 

 

Nach der Vorstellung bat ich Regisseurin und Darsteller noch zu einem gemeinsamen Interview. Warum Katharina Köller hauptsächlich weibliche Autoren bevorzugt, wie man junge Leute für´s Theater begeistert und welche Rollen die jungen Schauspielerinnen noch gerne spielen würden gibt es hier:

SCHiCK: Frage an die Regisseurin: Wie und wo hast du diese tollen Schauspieler gefunden? Ich finde, die Rollen sind sehr gut besetzt, vor allem wenn man den Film kennt.
KATHARINA KÖLLER: Schön! Nun ja, das Theater Spiel Raum hat ja einen Pool an Schauspielern, also quasi ein freies Ensemble, und da ich ja schon seit mehreren Jahren hier arbeite, kenne ich auch schon eine gewisse Anzahl an Schauspielern. Und die, die wir noch nicht kannten, haben wir eingeladen.
SCHiCK: Wen zum Beispiel?
KATHARINA KÖLLER: Zum Beispiel die Johanna Hainz und die Sandra Riedl. Die beiden sind ganz frisch von der Schauspielschule.

SCHiCK: Wow, Kompliment euch beiden! Wo habt ihr denn eure Ausbildung gemacht, wenn ich fragen darf?
SANDRA RIEDL: Ich war auf der Schauspielschule Krauss und bin im Juli fertig geworden.
SCHiCK: Und du Johanna?
JOHANNA HAINZ: Ich war auf der Elfriede-Ott-Schauspielakademie.

SCHiCK: Wie finanziert sich eigentlich so ein Stück?
NICOLE METZGER: Im Grunde ginge es nicht ohne staatliche Unterstützung, bzw. eine Standortförderung, das heisst immer ein bisschen anders. Somit sind zumindest die Fixkosten vom Haus und ein bisschen etwas zum produzieren herinnen, aber wir sind tatsächlich auf die Einnahmen angewiesen. Darum ist es umso wichtiger die Stücke gut zu promoten.

SCHiCK: Und wie bist du auf das Stück gekommen? Das ist ja doch ein sehr bekannter Filmklassiker.
KATHARINA KÖLLER: Eigentlich ganz unverbindlich. Wir haben vor einiger Zeit einmal darüber gesprochen. Ich lege bei meiner Regie sehr viel Wert darauf, dass die Stücke von Frauen und auch für Frauen geschrieben worden sind. Das ist mir ein großes Anliegen, weil ich finde, dass es in der Theaterwelt viel zu viele männliche Regisseure, viel zu viele männliche Autoren und natürlich auch Rollen gibt. Deswegen bin ich auch so dafür, Frauen auf die Bühne zu bringen. Das ist mein Anspruch.
SCHiCK: Frauenpower!
KATHARINA KÖLLER: Ja, schon! Ich habe immer das Gefühl, dass Frauen, die von Männern geschrieben wurden, in gewisser Art und Weise immer eine Art männlicher Blick auf die Frau sind. Und wenn man dann eben jemanden wie Francoise Sagan hat, in ihrer jugendlichen Frische, die eine Figur wie die Cécile oder auch die anderen Figuren schafft, dann habe ich das Gefühl man hat da etwas, was am Theater nicht so häufig vorkommt, was unterrepräsentiert ist und was man meiner Meinung nach fördern sollte. Mein Anspruch wurde somit erfüllt. Ich finde die Figuren extrem spannend, komplex und sehr vielseitig. Der Umgang zwischen den Frauen, den fand ich besonders interessant. 

SCHiCK: Und du Christian? Was hast du vorher gemacht?
CHRISTIAN KOHLHOFER: Ich war auch auf der Schauspielschule Krauss und bin gerade ganz frisch vom Kreuzfahrtschiff gekommen, wo ich vier Monate als Schauspieler gearbeitet habe. Ich habe auch schon öfter hier im Theater Spiel Raum gespielt und bin im Sommer beim Theatersommer Niederösterreich. Dort spiele ich dann den Peter Pan.
SCHiCK: Eine Frage, die mich immer wieder beschäftigt, wenn ich mir Stücke in Off-Theatern ansehe: da spielen sich die Schauspieler teils die Seele aus dem Leib und dann sitzen da oft nur zehn Leute im Publikum. Ist das nicht frustrierend? Mir tut das immer in der Seele weh, weil ich sehr oft der Meinung bin, dass gerade diese Schauspieler besonders viel Applaus verdient hätten.
SANDRA RIEDL: Also es ist sicher nicht zu bezweifeln, wenn mehr Publikum da ist, auch automatisch eine andere Energie im Saal herrscht. Oftmals hängt es aber gar nicht daran, wie viele Leute im Publikum sitzen. So kann es passieren, dass der Saal ganz voll ist, es aber mucksmäuschenstill ist und man keine Lacher bekommt. Dann gibt es Vorstellungen, da sitzen nur 10 Leute im Saal und es herrscht eine super Stimmung.

SCHiCK: Gibt es noch Traumrollen, die ihr gerne mal spielen würdet? Vor allem die jungen unter euch?
SANDRA RIEDL: Die Elisabeth! Ganz eindeutig die Elisabeth aus Maria Stuart, das ist eine geile Rolle.
JOHANNA HAINZ: Ich würde extrem gerne etwas von Peter Turrini oder Felix Mitterer spielen.

SCHiCK: Na, da müsst ihr fix an die Josefstadt! 
NICOLE METZGER & SANDRA RIEDL : Das wäre perfekt! Bitte!

SCHiCK: Was glaubt ihr, was kann und muss man tun, um junge Menschen heutzutage für´s Theater zu begeistern? 
NICOLE METZGER: Also ich glaube, dass ihr einen wesentlichen Teil dazu beitragen könnt, indem ihr über uns schreibt.
REINHARDT WINTER: Öffentlichkeitsarbeit! Ganz viel Öffentlichkeitsarbeit! Es gibt leider heutzutage für den Großteil der Menschen so viel Wichtigeres, als ins Theater zu gehen. Essen zum Beispiel. Gut und schön Essen zu gehen ist heute fast wichtiger geworden, als ins Theater zu gehen. Wenn wir jetzt irgendwo in der Provinz spielen würden, wüsste sicher fast jeder davon im Ort und der Saal wäre voll. Aber hier in Wien gibt es einfach so ein großes Angebot an Theatern, an Kultur, – ich meine damit nicht ein Überangebot, aber unter solchen Voraussetzungen schafft man das als Off-Theater nur mit viel Werbung und Öffentlichkeitsarbeit. Und mit Mundpropaganda.
SCHiCK: Dann werden wir das gerne machen. Ich danke euch allen für das spontane Interview und wünsche euch noch hoffentlich viele ausverkaufte Vorstellungen.

REGIE
Katharina Köller

BÜHNENBILD
Dimiter Ovtcharov

KOSTÜME
Anna-Miriam Jussel

LICHT
Tom Barcal

Cécile: Johanna Hainz
Raymond: Reinhardt Winter
Anne: Nicole Metzger
Elsa: Sandra Riedl
Philippe: Christian Kohlhofer

VORSTELLUNGEN:
4.5./5.5./6.5./9.5./10.5./11.5./12.5./13.5.2017

im

THEATER SPIELRAUM
Kaiserstraße 46, 1070 Wien
office@theaterspielraum.at

WEBSITE: www.theaterspielraum.at
FACEBOOK: www.facebook.com/Theater-Spiel-Raum

WIR VERLOSEN
1×2 Karten für Bonjour Tristesse im Theater Spiel Raum am 13.Mai.2017 um 19:30 Uhr

Füllt uns das Gewinnspielformular bis 11. Mai 2017
mit dem Betreff  „TRISTESSE“ aus.

Die Gewinner werden telefonisch verständigt!

(Gewinnspiel abgelaufen)

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17. Januar 2017

Über 100 Jahre Phantom der Oper

Wer kennt die Geschichte des Phantoms nicht, der sich nach der hübschen Christine verzehrt und um sie Sein zu nennen, auch über Leichen gehen würde. Die Wiener Stadthalle öffnet am 2.Februar ihre Pforten für die 1910 von Gaston Leroux geschriebene und 2010 neu inszenierte, tragische Geschichte des singenden Teufels und seiner Muse. SCHiCK ist dabei und verlost 2×2 Karten!

Eine Geschichte über Liebe, Verrat, Erfolg, Leidenschaft und Eifersucht. Der Ort des Geschehens ist die Pariser Oper. Nach der Erkrankung der Solistin Carlotta erhält das Chormädchen Christine die Möglichkeit ihre Rolle zu übernehmen. Gesangstunden erhält das bildhübsche und unschuldige Mädchen von keinem geringeren als dem Phantom der Oper. Doch alles hat einen Preis und in diesem Fall, bezahlt sie mit ihrer Liebe. Ein Kampf zwischen Verstand und Herz beginnt. Soll sie ihrem Geliebten Raoul de Chagny folgen oder dem mysteriösen Phantom, der ihr Talent erkennt und ihr zum erwünschten Ruhm verhelfen könnte. Action und Spannung pur ist garantiert.

Seit 2010 durften sich schon 300 Bühnen Europas über „Das Phantom der Oper“ des Autoren Teams Deborah Sasson und Jochen Sauter freuen. Nun ist Wien an der Reihe und darf eine der erfolgreichsten Tournee Musicalproduktionen Europas willkommen heißen.

Neu, innovativ, jedoch trotzdem altbekannt, ein Musical, dass sich somit von allen bisherigen musikalischen Interpretationen abhebt. Größtenteils an der Romanvorlage gehaltene Texte und Musik, die abschnittweise von Sasson selbst komponiert worden ist und eine 3D-Videotechnik machen es somit unmöglich die Produktion mit anderen zu vergleichen. Eine Freude für Augen und Herz ist garantiert.

Deborah Sasson, die Bostoner Sängerin und Echo Preisträgerin interpretiert selbst, mit ihrer perfekt dazupassenden Sopranstimme, die Rolle der Christine. Axel Olzinger (u.a. Chicago) geht in seiner Rolle als Phantom auf und dazupassend wirkt auch ein großartiges Ensemble von herausragenden Darstellern aus dem deutschsprachigen Raum bei der Produktion mit. Eigens von Direktor Peter Moss zusammengestellt, darf sich Zuschauer zusätzlich über ein 18-köpfiges live Orchester freuen.

Wer neugierig geworden ist, und sich selbst von dieser unglaublichen und einzigartigen Inszenierung überzeugen will, hat noch die Möglichkeit sich schnell Karten zu sichern oder bei unserem Gewinnspiel mitzumachen. SCHiCK verlost 2×2 Karten.



FB-VERANSTALTUNG: 
www.facebook.com/events
WEBSITE: www.lskonzerte.at/phantom-der-oper
VERANSTALTER: www.lskonzerte.at
KARTEN: www.oeticket.com

PHANTOM DER OPER MIT DEBORAH SASSON
Donnerstag, 02.Februar 2017
20:00 Uhr

Wiener Stadthalle/ Halle F
Dr. Roland Rainer Platz, Eingang Märzpark,
1150 WIEN
www.stadthalle.com

(ABGELAUFEN)

WIR VERLOSEN
2×2 Karten für den 2. Februar 2017 in der Wiener Stadthalle!

Füllt uns das Gewinnspielformular bis 31. Jänner 2017
mit dem Betreff  „PHANTOM DER OPER“ aus und erfüllt die Teilnahmebedingungen!

Die Gewinner werden telefonisch oder per Facebook-Nachricht verständigt!

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