SCHiCK MAGAZIN Das SCHiCKe Lifestyle Medium

28. Oktober 2019

SCHiCK IM INTERVIEW MIT ERKAN & STEFAN

Es waren einmal … ein Komikerduo der ganz speziellen Art namens Erkan und Stefan. Über ein Jahrzehnt waren sie wie vom Erdboden verschluckt – doch nun sind sie aus ihrer megalangen Schaffenspause zurück im Rampenlicht. Auf den Bühnen des deutschsprachigen Raumes wollen die Kunstfiguren aus Bayern ihr Publikum in alter Oberchecker-Manier begeistern.
SCHiCK Magazin Chefredakteurin Suzan Aytekin bat die beiden Joggiganzugsverfechter und Soziolektiker zum sportlichen Interview.


Nachdem sie – zur Freude ihrer wahrhaftigen Fans und zum Leidwesen ihrer Kritiker – ihren 12-jährigen Selbstfindungstrip beendet haben, schlüpfen die beiden deutschen Schauspieler John Friedmann und Florian Simbeck nun wieder in die Rolle ihres Lebens: Erkan Maria Moosleitner und Stefan Lust feiern ihr Comeback und gehen auf Tour. Immerhin: sie sind die Superstars des Milleniums und Kreateure zahlreicher Wortschöpfungen à la „brontal“ und „Dönertier“. Drei Kinofilme, 26 Folgen Headnut TV auf dem Privatsender ProSieben, eine repräsentative Diskographie mit Chartplatzierungen inklusive – das kann nicht jeder studierte Architekt (Friedmann alias Erkan) und Jurist (Simbeck alias Stefan) von sich behaupten. Die „krasse“ Karriere wird von den mittlerweile 48-jährigen Entertainern am 1.11. definitiv prollend und prollig im Globe Wien fortgesetzt.

SCHiCK: Erkan und Stefan – sagt, wo ward ihr eigentlich all die Jahre?
ERKAN: Also ich war kurz in Krassnojarsk, weil mir der Name gefallen hat, aber kann ich nicht empfehlen. Urlaubsmäßig völlig überschätzt. 

SCHiCK: Njet?
ERKAN: (lacht) Njet! Krassnojarsk njet! Dann war ich bisschen Miami, da war ich Callboy.
STEFAN: Ich war viel auf Playstation, war voll im Network drin. Und ich hab ein asoziales Jahr hingelegt, das war mir auch wichtig. Ja und ich hab trainiert halt, Oberarm viel.
ERKAN: Sieht man nicht, gell. Er hat so trainiert, dass man es nicht sieht.

Manfred Cobyn

© Manfred Cobyn

SCHiCK: Tja – das ist ja die Kunst, die Dinge teilweise so zu machen, dass man es nicht mitbekommt, aber es trotzdem existiert, oder?!
STEFAN: Total ja. Ich geh total ungern ins Fitnessstudio, die Leute schauen beim Trainieren zu, deswegen habe ich mir ein paar Fitnessstudios gekauft, wo ich dann alleine da abhängen kann.
ERKAN: Und ich hab auch jahrelang diese Eiswürfeln gemacht. Irgendeiner muss sie ja rausschneiden, diese Würfeln. Aber da habe ich einen Trick: du schüttest einfach in die Form Wasser rein. Und sonst hab ich gemacht dies-das-Adidas.

SCHICK: Ihr habt euch angeblich in der U-Bahn, also in den Öffis kennengelernt. Wie genau kann man sich diese Begegnung im öffentlichen Raum, in öffentlichen Verkehrsmitteln so vorstellen?
ERKAN: Wegen Verkehr oder so? Also wir haben keinen Verkehr gehabt im Verkehrsmittel, sondern es ging eigentlich damals mit U-Bahn-Surfen – eine noch angesehene Sportart, die man viel gemacht hat. Man überlegt wer surft da jetzt welche U-Bahn usw. Also wenn zwei Platzhirschen wohin kommen und der eine sagt: da hab ich schon hingepinkelt.
STEFAN: Sagen wir so: die eine U-Bahn ist in die Richtung gefahren, da bin ich dran gehangen, er ist in die andere Richtung gefahren und dann haben wir uns halt getroffen.
ERKAN: (Lacht) In der Mitte.

SCHiCK: Habt ihr euch wirklich in den Öffis kennengelernt?
STEFAN: Außerhalb!
ERKAN: Außerhalb. Ja, über Freunde. Öffis? Das heißt bei uns ÖPNV. Aber Öffis find ich viel cooler.

SCHiCK: Wir sagen in Österreich bzw. Wien „Öffis“.
STEFAN: Öffis …
ERKAN: Öffis find ich viel cooler.

SCHiCK: Ö Doppel-F, I, S.
ERKAN: Wofür steht das dann? Öffentliche Fi … 

SCHiCK: Ja, den Rest könnt ihr euch ausdenken.
Alle lachen

SCHiCK: Seid ihr auch im eigenen Familien,- und Freundeskreis die Entertainer. Erwartet man von euch, dass ihr stets für Schenkelklopfer sorgt?
STEFAN: Sagen wir mal so: wir sind halt schon immer lustig unterwegs gewesen und haben Spaß gemacht. Und wie du es letztendlich auch sagst, ja, wir sind diejenigen im Freundeskreis, die immer für die Lacher auch gut waren.

SCHiCK: War das immer schon so? Bereits im Kindergarten?
STEFAN: Weißt du was das für ein Wort ist, das ich total hasse? Das ist Klassenclown  wenn du das schreibst, dann weiß ich wo du wohnst, dann komm ich vorbei. (lacht)
ERKAN: Stefan wollte immer Bunnies anmachen und wurde dabei immer ausgelacht. Also es war nicht immer freiwillig, dass die Leute gelacht haben. 

Manfred Cobyn

© Manfred Cobyn

SCHiCK: Aber könnt ihr denn auch ernst sein? Es ist ja doch alles Show.
ERKAN: Also z.B.: Ja, wir haben im Programm einen Punkt, wo wir über Tinder sprechen und dann sagen die Bunnies, dass sie an was ernstem interessiert sind und dann erkläre ich, dass ich auch an was ernstem interessiert bin. Weil Ficken ist was ernstes.
STEFAN: Was gibt es ernsteres als Ficken? (lacht)
ERKAN: (total ernst) Ja genau. Was gibt es ernsteres als Ficken? Ich meine: Ist bumsen auf einmal lustig? Nein, ich will halt nicht ausgelacht werden nach einem One-Night-Stand.
STEFAN: Comedy coitus. (lacht sich noch immer kaputt) Das ist nicht so das Konzept.

SCHiCK: Über was könnt ihr persönlich so lachen?
ERKAN: Es gibt ja verschiedenes Lachen  Lachen wo du aus dem Herzen raus lachst und wo du jemanden auslachen tust. Also ich finde DJ Trumpy  den DJ von Amerika  da muss ich schon über seine Frisur einmal lachen und über den Mund, den er immer so macht „Tschutschu“ …
STEFAN: Der Typ ist völlig crazy über den kann man schon lachen.
ERKAN: Und sonst muss ich über den Stefan viel lachen. 

SCHiCK: Und wenn ihr nicht Erkan und Stefan seid?
STEFAN: Dann lachen wir über Erkan und Stefan. (lacht)
ERKAN: Ja, was halt in der Welt so abgeht! Die Welt ist verrückt und crazy …
STEFAN: … Crazy, ja! Ich sag nur „Ibiza-Gate“ ey.
ERKAN: Ich wollte es gerade sagen! Ich finde es halt z.B. lustig, wenn so Regierungen stürzen, nur weil einer Kurztrip nach Ibiza macht …

SCHiCK: Was sind humoristische No-Gos für euch? Gibt es Tabuthemen, wo ihr sagt: nein, darüber machen wir keine Scherze und darüber lachen wir auch nicht?
ERKAN: Ja – sagen wir Religion ist so ein Minenfeld. 

SCHiCK: Tatsächlich?
ERKAN: Ja, das ist immer so kompliziert und da will man keinen auf den Fuß treten. Da haben wir einfach Respekt. Vor Religion haben wir generell Respekt und wir machen Attitude-Comedy und Respekt-Comedy. Bei uns gibt es keine political respectness, aber respektvolle …
STEFAN: Ja Mann, respektvolle Krassness.
ERKAN: Korrektness.
STEFAN: Korrektness. Ja, respektvolle Korrektness. Ja, weißt eh, manche Sachen sind halt nicht lustig, weißt du.
ERKAN: Wir machen immer Witze, weißt Du, es ist einfach wenn jemand schon auf dem Boden liegt – dann auf den zu treten ist einfach immer unfair. Also bei uns immer über der Gürtellinie mit Respekt  das ist uns immer ganz wichtig.
STEFAN: Niemand der schwächer ist.

SCHiCK: Also die bleiben dann verschont von euch?
ERKAN: Ja!
STEFAN: „Punching up“ ist das Zauberwort.

SCHiCK: Wie fremd ist euch Fremdschämen?
ERKAN: Nicht so sehr. Das ist so ein Überlebensprinzip bei uns.
Beide lachen

SCHiCK: Und wenn ihr so Hartz4-TV-mäßige Dinge seht, denkt ihr euch „Oh mein Gott“ Oder ist das Material, also guter Stoff, den ihr im Endeffekt verwerten könnt und euch auch inspiriert?
ERKAN: Fremdschämen  ja es gibt schon so Typen, ja also …
STEFAN: Sagen wir mal so: dieses Hartz4-TV und Leute, die darüber lachen, das hat es die letzten 12 Jahre gegeben und wir sind zurück gekommen um zu sagen: Hey, Comedy kann noch mehr!
ERKAN: Ja, ich meine Comedy kann noch mehr Fremdschämen, als jetzt dieser 95-jährige Lugner, der sich irgendwelche Tittenmodels holt, die denken du bist noch einmal im Jahr im Mittelpunkt  das ist auch so ein Fremdschämen.

SCHiCK: Wer waren eure Inspirationen und Vorbilder? Z.B. jemand wie Louis de Funès?
ERKAN: Absolut! Gutes Beispiel! Ich fand den immer cool, hab ich als Kind schon voll darüber gelacht und dann auch Dick & Doof fand immer cool. Und Tom & Jerry …
STEFAN: Wir sind halt ein Comedyduo, das gibt es auch ziemlich selten.
ERKAN: Waldorf & Statler fand ich auch cool. Also immer so Zweiercouples, die Scheiß machen. Also Louie de Funès find ich auf jeden Fall cool. Und Bud Spencer und Terence Hill. 

SCHiCK: Ihr seid ja ein unzertrennliches Duo  schon einmal an eine Solokarriere gedacht? Also nur Erkan und nur Stefan? War das zumindest als Hirngespinst da?
STEFAN: Erkan und Stefan funktioniert nur als Paar. Wenn du was Solo machst, dann ohne das Outfit.
ERKAN: Ja, genau! Also Erkan alleine – das funktioniert schon nicht im Schlafzimmer.
Alle lachen
ERKAN: Aber nicht, dass wir zusammen das gleiche Schlafzimmer haben. 

Manfred Cobyn

© Manfred Cobyn

SCHiCK: Seht ihr Mentalitätsunterschiede im Humor bei diversen Kulturkreisen? Deutschland-Österreich beispielsweise?
ERKAN: Ja, ich würde gar nicht so Deutschland und Österreich so trennen, sondern eher so Süddeutschland südliches Deutschland und ja Österreich z.B. ist sich teilweise näher, als jetzt wir in Süddeutschland und Hamburg oder sowas. Also da gibts schon mehr Überschneidungen. Du hast im süddeutschen Raum so ein bisschen Ironie und Schmäh und in Berlin ist halt tendenziell alles bisschen härter.

SCHiCK: Also kann man von einem Gefälle à la Nord-Süd und Ost-West reden?
STEFAN: Eher Süd-Nord-Gefälle. Also wir im Süden haben alle einen besseren Humor als im Norden.
ERKAN: Reich-Arm-Gefälle. 

SCHiCK: Also wirklich mehr Süd und Nord als Ost und West?
ERKAN + STEFAN: (gleichzeitig) Ja!
STEFAN: Wir fühlen uns halt viel wohler bei euch.
ERKAN: Wir haben schon einmal eine Österreich-Tournee gemacht mit euch vor 12 Jahren – Österreich und auch unsere Filme, die sind immer super gelaufen. Die Österreicher haben einfach generell mehr Hang zu Humor und Ironie. Ich weiß auch nicht warum – vielleicht, weil man in Österreich schon früher mehr gelacht hat und Ironie mit Ironie sich weitergekämpft hat und nicht so preußisch ist, verstehst du was ich meine?

SCHiCK: Welcher Witz über Österreicher fällt euch jetzt ad hoc ein und welcher Österreicher-Witz, also österreichische Witz sozusagen?
STEFAN: Witz über Österreicher  voll krass ey …
ERKAN: Einen coolen Witz über Österreich fand ich z.B. mit: ein Innenminister, der Kickl heißt.
Beide lachen
ERKAN: Ein Schläger, der voll daneben schießt hey …
STEFAN: Oder dass Aldi bei euch Hofer heißt, fand ich auch voll lustig.

SCHiCK: Im übrigen: der Pressesprecher vom Hofer heißt Höferl.
STEFAN: Ah das ist lustig, ja. Ich fand es interessant, dass bei eurer Präsidentschaftsstichwahl  bin ich in Österreich gewesen  habe ich einen Lastwagen gesehen, da stand hinten drauf „Ich bin ein Hofer-Anhänger“. Da dachte ich mir: voll krass ey, die positionieren sich schon, oder?
ERKAN: Ich finds voll krass, wie er schon gesagt hat, euer Hofer der heißt bei uns halt Aldi und ist halt ein Diskont.
STEFAN: Habt ihr auch einen Hofer-Nord und Hofer-Süd?

SCHiCK: Nein. Wir haben nur Hofer.
ERKAN: Und sag mal – die Österreicherwitze über Deutsche, sagen wir mal so: oft sind wir Witz genug, wenn wir nach Österreich kommen. (lacht) Wenn wir quasi im Volloutfit und Elektrobike den Berg hochfahren. Also wir zuerst  Ich, Ich, Ich …
STEFAN: Die peinlichen Deutschen, ja genau  in ihrem Tschibo-Partnerlook und dann mit Skistecken den Berg hochspazieren. Hey, Deutsche sind auch schon krasspeinlich, wie sie die Landschaft perforieren.
ERKAN: Aber wir haben noch nie Die und Die und Die gemacht. Natürlich gibt es so Überbegriffe und Schubladen. Also es gibt krasse Checker jetzt westlich von Salzburg und es gibt krasse Checker auch östlich von Salzburg, weiß du was ich meine? Es gibt halt Checker und Nichtchecker!

SCHiCK: Du bist ja in Bad Tölz im Endeffekt aufgewachsen, mit 6 Jahren hin  das ist ja sehr sehr nah an der österreichischen Grenze.
STEFAN: Echt?
ERKAN: Absolut!
STEFAN: Hat auch schon ein Ö drin.

SCHiCK: Auch das  stimmt.
ERKAN: Ölz. 

SCHiCK: Wo der Bulle von Tölz herkommt.
ERKAN: Korrekt!

SCHiCK: War der auch dein Vorbild?
ERKAN: Nee! Ich bin da wirklich großgeworden – das war cool und quasi schon gleich fremdsprachig aufgewachsen, also zwischen hochdeutsch, bayrisch und österreichisch, tirolerisch und wienerisch. 

SCHiCK: Warst Du auch Skifahren bei uns in Österreich?
ERKAN: Absolut! Ich war in Salzburg mal Skifahren und auch in Vorarlberg und sowas. Und halt auf der Playstation meistens – da kannst du überall Skifahren. 

SCHiCK: Aber geboren bist du ja in Frankfurt.
ERKAN: Ja, korrekt. Also der John Friedmann ist da geboren. Der Typ, den ich gespielt habe 12 Jahre.

SCHiCK: Wie kommt man als Hesse, als in Frankfurt geborener dann plötzlich mit sechs Jahren nach Bayern?
ERKAN: Der John Friedmann war halt Flüchtling, der ist halt von Frankfurt nach Bad Tölz geflüchtet  das ist die Legende von dem Typen. 

Manfred Cobyn, Erkan und Stefan

© Manfred Cobyn

SCHiCK: Was ist die tatsächliche Geschichte dahinter?
ERKAN: Der wollte einfach näher an Österreich dran sein. Ich war sechs Jahre alt und in ein Bunny in Wien verliebt.
Alle lachen

SCHiCK: Hat sich das Publikum im letzten Jahrzehnt verändert? Merkt ihr dies eventuell an der Reaktion eurer Zuhörer und Zuschauer?
STEFAN: Sagen wir mal so – es gibt so Momente, wo das Publikum halt voll leise wird, weil sie denken: oh da darf ich jetzt nicht lachen. Das Publikum ist verunsichert in letzter Zeit.

SCHiCK: Political Correctness als Stichwort.
STEFAN: Ja! Megakrass verunsichert. Wir denken uns, wenn wir überkorrekt wären, dann wären wir nicht Erkan und Stefan. Bei uns kann man lockermachen.
ERKAN: Deswegen sind wir wieder da. Es gibt viel zu viel korrekte Comedy. Bei uns lachst du dich einfach erstmal schlapp.
STEFAN: Das ist das Wichtigste.
ERKAN: Wir sind einfach krass. Es gab zu wenig krass. Es gab zu viel vorsichtig und kaum krass.
STEFAN: Ja bei uns kannst du über politisch inkorrekte Witze lachen, ohne dass sie böse sind. Auf jeden Fall ist es safe und macht Spaß. 

SCHiCK: Apropos Politik – Stefan du bist ja in der SPD aktiv.
STEFAN: Boah, oida, hey echt – Thema Fremdscham, oder?
Alle lachen
ERKAN: Das hat er nur gemacht, damit die SPD den Keller geht.
STEFAN: (lacht) Ja genau, ich hab sie voll runtergerissen …

SCHiCK: Wie haben die Genossen reagiert, als du dann dein politisches Interesse, deine politische Aktivität an den Tag gelegt hast?
STEFAN: Ja sagen wir mal so: ich meine, wenn du dich jetzt in deiner eigenen Region so bisschen engagierst, ja, da musst du ja irgendwohin gehen. Und ich sage mal so: zu den Rechten, das ist nicht so meine Heimat. Zu den Nur-Noch-Ökos und den linken Socialjustice-Warriors – ist auch nicht so mein Ding. Also hab ich mich halt cool in der Mitte wiedergefunden und dann hab ich die voll in den Boden runtergerissen. (lacht) 

SCHiCK: Ja, bergauf geht es ja nicht mit den Genossen …
STEFAN: Ja, das kannst du vergessen ey. 

SCHiCK: Ein Abwärtstrend ist ja sehr wohl zu verspüren.
STEFAN: Ich mach das ja nur ehrenamtlich. 

SCHiCK: Macht ja nichts – viele machen es ja ehrenamtlich. Aber ein Karrierist bist du nicht sozusagen, was mal die Partei angeht.
STEFAN: Null eigentlich. 

SCHiCK: Aber wie haben trotzdem die Leute reagiert? 2013 hast du ja dein tatsächliches Engagement begonnen.
STEFAN: Du die fanden es generell cool, dass sich da jemand engagiert und die haben vor allem gesagt „Maul aufreißen kann jeder“, weißt du. Aber es fehlen wirklich die Leute, die sagen, ich nehme mir Zeit und kümmere mich darum. Und ich stelle mich halt den Themen!
ERKAN: Stefan, so krasser Typ ey.
STEFAN: Krass gell. Deswegen hab ich auch den roten Tennisanzug an.

SCHiCK: Ahja, du bist also dem Couleur der Gesinnung treu geblieben. Zumindest heute. Im sozusagen roten Wien.
STEFAN: Erkan ist dafür blau. (lacht) Was ich zum Beispiel cool finde in Wien ist, dass es viel sozialen Wohnungsbau gibt.

SCHiCK: Sozialdemokratische Errungenschaft.
ERKAN: Und asozialen Wohnungsbau.
STEFAN: Asozialer Wohnungsbau? (lacht lauthals) Absolut Mann! Ja, da kann man schon was lernen, auf jeden Fall …

SCHiCK: AFD und all das gab es ja als ihr in den 90er Jahren aktiv ward und humoristisch begonnen habt, ja nicht.
STEFAN: Krass ja!
ERKAN: Es gab schon immer 20 % Arschlöcher!
STEFAN: Ja, die gibt es noch immer!
ERKAN: Das gab es immer, ja. Und wir als Erkan und Stefan haben schon immer gezeigt, wir waren unserer Zeit voraus. Ja, dass Respekt wichtig ist, dass zusammen krasssein und witzig sein witzig ist. Ja, und wir heben keinen Zeigefinger, aber wir waren immer schon die Zukunft. Es gab schon immer Leute, die in die Vergangenheit geguckt haben. Wir gucken nach vorne, das ist es bunt und farbig und nicht sowas braunes.
STEFAN: Genau!

Manfred Cobyn, Erkan und Stefan

© Manfred Cobyn

SCHiCK: Hört ihr eigentlich Deutsch-Rap, sowohl die alten wie Kool Savas, Sammy Deluxe, wie auch die neuen à la Haftbefehl?
ERKAN: Die Neuen höre ich kaum. Ich finde das sind alles fette Looser, die können null rappen. Ich hab schon immer amerikanischen Rap gehört, der ist viel cooler. Und die Deutschen, die rappen immer, als hätten sie Kartoffeln im Hals.
STEFAN: Ja, ich hör das schon. (lacht)
ERKAN: Der Stefan hat voll Angst, dass er Deutschrapper dissen tut. (lacht)
STEFAN: Also ich muss sagen, ich feiere Eko Fresh seit vielen Jahren. Ich mag auch Cloud Rapper, ich mag z.B.: Miami Yacine und Rin ganz gerne. Money Boy fand ich lustig. Also ich muss schon sagen, ich habe diese Cloud Rapper gefeiert – auch diesen Hustensaft Jüngling und diese krassen Typen, weil es halt coole Characters waren, weißt du. Die haben sich nicht so ernst genommen. Also Money Boy „Dreh den Swag auf“ fand ich schon cool. Das ging so in unsere Richtung ein bisschen. 

SCHiCK: Hand aufs Herz oder in den Magen  Deutsche Küche oder türkisch bzw. orientalisch? Was mundet euch mehr?
STEFAN: Ich muss mal sagen: die Österreicher sind absolut die Kings der Verköstigung, ja. Ich liebe Kaiserschmarrn, ich liebe ein Wiener Schnitzel, ich mag den Apfelstrudel – ich find das voll gut.
ERKAN: Das war ja schon immer so – auch beim Essen, wie bei Sprache, wie auch bei anderen Teilen von Kultur, dass am besten die Mischung das macht … Wenn du überlegst: das Kipferl hat mein Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Großvater – also als er vor Wien war – er hat die Wiener dazu inspiriert das Kipferl zu machen.
STEFAN: Das Krassont (Anm. d. Red.: Croissant) sozusagen.
ERKAN: Kennst du die Geschichte?

SCHiCK: Ja, ja – mit den Osmanen.
ERKAN: Jaja, so war das und so war das immer mit dem Essen, ja. Also bei K & K bei Krass- und Krassreich, kennst du das? Die haben ja dann auch viel aus den böhmischen Knödeln rübergezogen und so weiter. Und z.B. was bei uns Wiener Würsteln sind, sind bei euch Frankfurter Würstchen, verstehst du? Auch da funktioniert das nicht so mit Schubladen und Fingerzeigen. Auch beim Essen gilt: am Besten ist, wenn es sich gegenseitig bereichern tut.
STEFAN: Befruchten.
ERKAN: Zum Beispiel Currydöner.

SCHiCK: Und dieses Dönertier, das ist ja wirklich eure Erfindung – da gab es ja auch eine Franchisekette, die leider in Insolvenz gegangen sind …
STEFAN: Aber nicht von uns. (lacht)
ERKAN: Wir haben das vorher verkauft. Wir haben wirklich nur Import-Export gemacht. Wir müssen mal Wikipedia aktualisieren. (lacht)

SCHiCK: Hattet ihr schon mal große Streitereien, die eure Karriere fast in den Ruin getrieben hätten?
ERKAN: Absolut! Wenn wir früher immer zum Auftritt gefahren sind  und da gab es noch nicht so vertrauliches, zuverlässiges Navi  da hat der eine rechts abbiegen, der andere links abbiegen gesagt und ich bin geradeaus gefahren und ja, dann sind wir quasi mit Telefon geblitzt worden auf der Ampel.
STEFAN: Boah stimmt, Alter! Das war am Bodensee …
ERKAN: Voll krass! Wir haben uns früher oft gestritten über den Weg und die Richtung.
STEFAN: Aber jetzt gibt es Navis und so …

SCHiCK: Ihr seid ja wieder zurück nach 12 Jahren. Was sind eure Visionen und Missionen? Worauf dürfen sich unsere SCHiCK-LeserInnen freuen?
ERKAN: Die Leserinnen dürfen sich  wenn sie bei uns live auf die Bühne kommen – auf viel sportliche, sexuelle Eleganz, Body- und Wortspieltechnik freuen. Unsere krassen Themen sind …
STEFAN: Styling, auch Schminktipps. Erkan ist jetzt Influencer auf Instagram.
ERKAN: Ja genau!
STEFAN: … erzählt einiges.
ERKAN: Zum Thema Foodporn, auch Diättipps …
STEFAN: … Fitnesstipps. Ernährungstipps gibts.
ERKAN: Süperfood ich schlucke zusammen und erkläre auch, warum ich das tu.
STEFAN: Dann gehts auch viel um Umwelt auch. Die Thunberg kommt dran.
ERKAN: Wir erklären die „T“s.
STEFAN: Die großen „T“s: Tinder, Thunberg, Trump, Tesla.
ERKAN: Und Titten.

SCHiCK: Am 1.11. seid ihr hier, in diesen Räumlichkeiten im Globe Wien.
ERKAN: Cool, oder? Absolut fett. Wir freuen uns, sind total überwältigt von der krassen Location.
STEFAN: Das ist echt krass!
ERKAN: Wir waren schon immer Fans von Wien und früher auch schon mal hier zur Kinopromotion.
STEFAN: Da waren wir im Krassometer (Anm. d. Red.: Gasometer).
ERKAN: Und ich komm auch nach Wien, ich bin ja viel auf Tinder  kennst du bei Computerspielen da ist alles noch so grau. Das muss ich noch erobern!

SCHiCK: Nun gut, dann danke ich für das Gespräch!
ERKAN & STEFAN: Cool, danke dir Suzy!

WEBSITE: www.erkanstefan.de
FACEBOOK: www.facebook.com/ErkanStefan
INSTAGRAM: www.instagram.com/erkanstefanoffiziell
TWITTER: www.twitter.com/erkanundstefan
YOUTUBE: www.youtube.com/channel/ErkanStefan

 

[su_youtube url=“https://youtu.be/9tKzKdPE0FM“ width=“1420″ height=“600″]

 

WIR VERLOSEN
10×2 Karten für
„ERKAN & STEFAN LIVE“ am 01. November 2019 im Globe Wien

Füllt uns das Gewinnspielformular bis am 
mit dem Betreff  „ERKAN & STEFAN“ aus und erfüllt die Teilnahmebedingungen!

Die Gewinner werden schriftlich verständigt!

TEILNAHMEBEDINGUNGEN:

1.) GEWINNSPIELFORMULAR AUSFÜLLEN

DEIN NAME

GEBURTSDATUM

E-MAIL

TELEFONNUMMER

ADRESSE, PLZ & ORT

BETREFF DES GEWINNSPIELS

2.) DIESEN BEITRAG LIKEN & TEILEN

3.) UNSERE SCHiCK FACEBOOK-SEITE LIKEN & BEGLEITUNG KOMMENTIEREN

Das SCHiCK-Magazin-Team wünscht viel Glück!

21. März 2019

„WUNDERBOI“: Die wundersame Welt des Gregor Seberg

Gregor Seberg wundert sich in seinem neuesten (Solo-)Programm „Wunderboi“ nicht nur über den Wert eines Fruchtzwerges und warum der Österreicher samt seiner wunderlichen Kinkerlitzchen per se in sein Verderben rennt. Nein, beim scharfsinnigen Neo-Papa mit den Auspuff-Augenringen kommt auch kein Politiker zu kurz.

Politiker sind wie Pollen. Sie werden immer lästiger, auch wenn man sich zwangsläufig daran gewöhnt. Das Politiker gerne für Hohn und Spott sorgen ist auch ein alter Hut. Dennoch: Unsere „Mindesthirnbezieher-Regierung“ (huch, das haben wir jetzt aber schnell vergessen!) füttert den spitzbübisch-intellektuellen Seberg aktuell mit richtiggehenden Wuchtel-Lawinen. So absurd unsere Politik momentan auch ist, Gregor Seberg holt aus allem das Beste raus.

Ist es nicht wunderlich, wie wundervoll unsere Welt eigentlich ist und wie wunderbar krank wir ebendiese mehr und mehr zerstören? Kein Wunder also, dass ein reflektierter Mensch wie Gregor Seberg sich darüber wundert. Doch damit nicht genug. Der Österreicher per se ist so ein Prototyp. Zerstört er nichts (zum Beispiel der Wiener die Gute Laune, der Salzburger den Wiener,…) so rennt er geradenwegs in sein Verderben.

Galgenhumor ist, wenn man trotzdem lacht. Wenn ein so erfahrener Kabarettist, wie Seberg einer ist, sein Publikum trotz all der Alltagsgrausligkeiten zum Lachen bringen kann. So wie der Tod ein Wiener ist und Seberg das ewige Grazer Kind, das über runtergezogene (Strumpf-)Hosen seinerseits und seiner Omama, Wissenschaftlerfrösche und Fruchtzwergbetrug spotten kann, während wir längst alle dem dramatischen Titanic-Untergang geweiht sind.

Eh schon egal. Lieber  lachend ins Verderben als andersrum.

Ein Wunder eigentlich, dass wir (Mensch und Tier) noch immer alle hier sind, nicht? Wo doch vor knappen sieben Millionen Jahren die „Erfolgsgeschichte“ des Menschen begonnen hat.
Wussten Sie, dass die lateinische Übersetzung für „Mensch“ = Homo sapiens: „Verstehender, Verständiger“ bzw. „Weiser und Gescheiter“ bedeutet? Viel sieht man davon leider nicht.
Homo insipiens“ und „Homo stultus“ trifft’s da schon eher auf den Punkt.

Vielleicht ist alles aber auch ganz anders. Vielleicht denkt sich der liebe Gott da oben einfach nur „Hach, da hab ich gepfuscht, soll der gemeine Homine doch wieder untergehen!“. Puer mirantibus – „Der Bub wundert sich“.

Ich wundere mich auch. Über politische Machthaber, über zu Tode gefahrene Schulkinder, über den Sinn von 140 km/h auf der Westautobahn, über Wert eines Fruchtzwerges (bäh) im Vergleich zu einem kleinen Steak. Über runtergezogene Strumpfhosen nach dem Toilettengang (Gott sei Dank bin ich da nicht die Einzige!), Plastikgranulat und Allergien. Über die Tatsache, warum man (sexuelle) Erregung kaum mehr von Asthma unterscheiden kann.

Während mich hingegen gar nicht wundert, dass sich das  Premierenpublikum in der Wiener Kulisse kaum noch auf den Stühlen halten konnte vor lachen. Seberg bezieht sein Publikum wie immer ein, ist Improvisateur wie Stummfilmstar (zusammen mit Kollege Lukas, den er einprägsam erwähnt), Lausbub und Spiegel der Gesellschaft. Mit ganz viel Liebenswürdigkeit.

Und genau diese einstigen Stummfilm-Stars, Stan & Laurel (Dick & Doof), sollten zurückbleiben wenn die Menschheit untergeht. Es warad‘ wegen der üblen Nachrede und so. Man stelle sich nur vor der Basti oder Norbsi….- nein, lieber nicht.
FAZIT:
Gregor Seberg  ist einfach ein richtiges Wunderwutzi.
Er sagt was er denkt, so Lausbubenhaft und g’scheit, dass ihm weder Politiker noch Gott böse sein können. Man muss ihn einfach lieben, diesen leichtfüßig tänzelnden „Herz-Schwitzer“ (kein Witz, der Mann schwitze tatsächlich ein Herz auf seinen Rücken!), der mit dem Publikum Ping Pong auf bester Impro-Ebene spielt. Alles, was Seberg macht, macht er mit einer kindlich-reinen Authentizität, die einen blass vor Neid werden lässt. Ja, das Vatersein, das steht ihm gut.
Wo Gregor draufsteht, ist auch Seberg drinn.
Vergnüglich, wundersam und alles in allem: wunderboi…äh…bar!

KULISSE WIEN
Rosensteingasse 39
1170 Wien
 www.kulisse.at

KÜNSTLER WEBSITE: www.gregorseberg.at
KÜNSTLER FACEBOOK: www.facebook.com/pg/gregorseberg

 

WIR VERLOSEN
1×2 Karten für
„WUNDERBOI“ am 23. Mai 2019 in der Kulisse Wien

Füllt uns das Gewinnspielformular bis am 15. Mai 2019
mit dem Betreff  „WUNDERBOI“ aus
und erfüllt die Teilnahmebedingungen!

Die Gewinner werden telefonisch oder per Facebook-Nachricht verständigt!

TEILNAHMEBEDINGUNGEN:

1.) GEWINNSPIELFORMULAR AUSFÜLLEN

DEIN NAME

GEBURTSDATUM

E-MAIL

TELEFONNUMMER

ADRESSE, PLZ & ORT

BETREFF DES GEWINNSPIELS

2.) DIESEN BEITRAG LIKEN & TEILEN

3.) UNSERE SCHiCK FACEBOOK-SEITE LIKEN & BEGLEITUNG KOMMENTIEREN

Das SCHiCK-Magazin-Team wünscht viel Glück!

20. März 2019

SERGE FALCK: Charmant galant „AM BECKENRAND“

Serge Falck beweist mit seinem ersten Soloprogramm „Am Beckenrand“ erneut seine ungemeine Vielfältigkeit und zeigt vor allem eine höchst private Seite. Als Schauspieler hat er längst überzeugt. Nun ist ihm auch der Sprung ins Kabarett-Fach einwandfrei geglückt. Premiere war bereits am 19. Oktober letzten Jahres. Doch für dieses Programm ist es nie zu spät.

Mit einer Leichtigkeit wie einst sein Landsmann Jaques Brel betritt Serge Falck die dunkle Bühne. Ganz unprätentiös, gleich mal den Beruf des Künstlers charmant auf die Schippe nehmend („Wie soll man eigentlich so einen Abend am besten beginnen?“). Dass diesem Mann Komödie steht hat er bereits mit Stücken wie „Titanic“ und „Exorzist“ im Bronski und Grünberg Theater bewiesen.

Man merkt sofort: Dieser Mann nimmt sich selbst nicht allzu wichtig, kann über sich und seinen Beruf Witze machen, ohne dabei das Wesentliche aus den Augen zu verlieren. Nämlich, dass es ein stetes Geben und Nehmen zwischen Künstlern und Publikum ist. Was wäre ein Schauspieler, Sänger oder Kabarettist ohne sein Publikum. Und was wäre ein Publikum ohne den Entertainer auf der Bühne.

Peu a peu betreten vier (erstklassige!!!) Musiker die Bühne, beziehen Stellung an ihren Instrumenten. Musik ist immer gut im Kabarett. Lockert das Ganze auf, schafft Atempausen. Man weiß ja nie was einen da erwartet.

 

Doch wer hätte das gedacht? Der Mann kann auch noch singen. Und wie! Mit seinen selbstverfassten Liedern entführt der gebürtige Belgier in eine fabelhafte Welt der Chansonniers, wechselt dabei gekonnt in den Erzählermodus. Zwischen schnellem Sprechgesang und besinnlich-ruhigen Songs führt Falck sein Publikum uneitel und versiert durch einen stimmungsvollen Abend, der so ganz anders anmutet als der so mancher heimischer Kollegen. Sehr privat, sehr emotional zeigt sich der sonst so coole TV-Bulle hier.

Man merkt, der mittlerweile 57-Jährige mit dem ewig jungen Gesicht hat etwas auszusagen. Ohne den erhobenen Finger allerdings. Vielmehr als ein Betrachter seiner selbst. Die Liebe steht dabei im Vordergrund. Ist sie doch der wichtigste Antrieb des Menschen. Mit all ihren Höhen und Tiefen. Und mit genau diesen Höhen und Tiefen des Lebens jongliert Serge Falck leichtfüßig und bezaubernd spitzbübisch (der Vergleich zu Kollege Gregor Seberg ist hier nicht weit) am Beckenrand des Lebens.

 

Unaufgeregt und dennoch mitreißend gesellschaftskritisch (ja, er ist lustig, bei ihm darf es aber auch schon mal still im Publikum werden) ist dieser Abend im Wiener Akzent Theater. Wie gut das tut in Zeiten, wo alles schnell, schnell, schnell und laut hergehen muss. Das Publikum wird von Beginn an eingesogen in die ganz private Seite des Schauspielers und Entertainers. Die Musiker, jeder für sich, begeistern durch unglaublich musikalisches Talent (Philipp Jagschitz großartig an den Keys, Ilse Riedler atemberaubend an Sax und sämtlichen Flöten, Christian Wendt am Bass und Christian Ziegelwanger an den Drums).

© Ingo Pertramer

Ganze 13 Songs (auf Deutsch, Französisch und Flämisch!), die in Zusammenarbeit mit Andy Radovan, Martin Rotheneder und Philipp Jagschitz entstanden sind beweisen in knapp zwei Stunden die große Bandbreite an Humor, Geist und verträumter Nachdenklichkeit, die diesem Künstler inne wohnt.

 

Fazit: Ein humorvoll-musikalischer Abend für Groß und Klein, für Jung und Alt, für Träumer, für Verliebte und Menschen, die sich gerne überraschen lassen.

Wer Serge Falck abseits der TV-Schirme erleben möchte hat noch am 25. April im Akzent Theater mit „Am Beckenrand“ bzw. im Bronski und Grünberg in „Exorzist“ die Chance.

 

 

+++ +++

VIDEOCLIP AM BECKENRAND

<iframe width=“560″ height=“315″ src=“https://www.youtube.com/embed/omCFiBByqis“ frameborder=“0″ allow=“accelerometer; autoplay; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture“ allowfullscreen></iframe>

 

TRAILER

<iframe width=“560″ height=“315″ src=“https://www.youtube.com/embed/sXOQspZmHmY“ frameborder=“0″ allow=“accelerometer; autoplay; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture“ allowfullscreen></iframe>

 

Weitere Termine „Am Beckenrand“:

05.04.19
Pregarten (OÖ), Bruckmühle
25.04.19
Wien, Theater akzent24.09.19
Wiener Neustadt
26.09.19
Eisenstadt
30.10.19
Berndorf

 

Die fabelhafte CD mit zahlreichen mitreissenden Songs ist unter anderem hier erhältlich:
E-Mail: management@falck.at

KÜNSTLER-WEBSITE: www.falck.at

THEATER AKZENT
Argentinierstraße 37
1040 Wien
WEBSITE: www.akzent.at

BRONSKI & GRÜNBERG
Mülnergasse 2, 1090 Wien
WEBSITE: www.bronski-gruenberg.at

 

WIR VERLOSEN
2×2 Karten für
„AM BECKENRAND“ am 25. April 2019 im Akzent Theater

Füllt uns das Gewinnspielformular bis am 
mit dem Betreff  „SERGE FALCK“ aus und erfüllt die Teilnahmebedingungen!

Die Gewinner werden telefonisch oder per Facebook-Nachricht verständigt!

TEILNAHMEBEDINGUNGEN:

1.) GEWINNSPIELFORMULAR AUSFÜLLEN

DEIN NAME

GEBURTSDATUM

E-MAIL

TELEFONNUMMER

ADRESSE, PLZ & ORT

BETREFF DES GEWINNSPIELS

2.) DIESEN BEITRAG LIKEN & TEILEN

3.) UNSERE SCHiCK FACEBOOK-SEITE LIKEN & BEGLEITUNG KOMMENTIEREN

Das SCHiCK-Magazin-Team wünscht viel Glück!

 

 

 

 

 

 

18. November 2018

BEING ROBERT PALFRADER: Der Schabernack liegt in den Genen

Ganze neun Monate (und vier Griechenland-Urlaube!) hat es gedauert, um Robert Palfrader „alleine“ in seinem gleichnamigen Soloprogramm im Wiener Rabenhoftheater zu besuchen. Und die Erkenntnis? Für einen Abend wie diesen kann man schon mal die ein oder andere Reise absagen.

Erinnern Sie sich noch an die amerikanische Filmkomödie „Being John Malkovich“? Ähnlich erging es mir, als ich es nach neun urlaubsreichen Monaten endlich zu Robert Palfraders erstem Soloprogramm „Allein“ in den Rabenhof geschafft habe.

Anstatt in den siebten Halbstock eines Hochhauses habe ich mich in den Keller eines beliebten Wiener Gemeindebautheaters begeben. Die Türe hinter dem Aktenschrank, die in den Kopf des Künstlers führt, war in meinem Fall wohl der blau beleuchtete Bühnenvorhang. Dieser „Von Null auf Hundert-Mann“ betritt also die Bühne, ganz allein, und schon ist man in seinem Kopf. In seinen Gedanken. In seinem höchst persönlichen Weltbild – und Genmaterial. Gen-ial, oder?

Dass Robert Palfrader nicht besonders viel von sich hält, darauf lässt so manche Aussage des mittlerweile 50jährigen Allroundtalents schließen. Zu Unrecht, wie ich sage. Denn der selbsternannte „kleine Mann mit der großen Nase“ ist ein wahres Naturtalent. Vor allem, wenn es um seine angeborene Gabe geht, andere zum Lachen zu bringen. Er selbst sieht sich als Kabarettist. So manch einer sieht in diesem Mann aber auch einen großen (Volks)Schauspieler.

Das mag vielleicht daran liegen, dass dieser „kleine, große Mann“ schon so gut wie in jedem Bereich gearbeitet hat. Angefangen von der Gastronomie (das liegt bei ihm in den Genen!) über Moderation und Redaktion bis hin zu Theater und Film kann „Robert Heinrich“ zusätzlich mit großer Lebens-und Arbeitserfahrung auftrumpfen. (Darunter auch eine grenzgeniale Konversation des jungen Präsenzdieners Palfrader mit einem Krankenhauskeim.) Und natürlich auch als Kaiser. Ein Quotenmann, ein Macher, wie man unter arbeitsfaulen Untertanen sagen würde.

Was Robert Palfrader jedenfalls unbestritten kann: Über sich selber lachen. Und das macht diesen Mann so grundsympathisch.

Er sagt von sich selbst, nicht allzu viel zu wissen und begreift doch so Vieles. In seinem ersten – und hoffentlich nicht letzten – Soloprogramm, welches bereits im Jänner dieses Jahres im Wiener Rabenhof Premiere feierte, schildert der ehemalige „Staatskünstler“ (2001 bis 2017, nun leider vom ORF wegen „Geldmangels“ eingestellt) sein ganz eigenes Weltbild, begibt sich auf die Suche nach sich selbst inmitten einer offensichtlich in Überwindung befindlichen Identitätskrise. Und dieses ist genauso köstlich wie brachial. Er scheut sich nicht, einen Schenkelklopfer-Schwank mit einer zutiefst nachdenklich stimmenden Pointe abzuschließen.

Angefangen mit dem „Palfraderschen Urknall“ – seiner Zeugung, bis hin zu religiösen und politischen Konflikten beleuchtet der „bekennende Atheist“ in 80 kurzweiligen Minuten sein (und unser aller) Leben so köstlich wissenschaftlich wie bauernschlau.

Seine Gene hat Palfrader zuvor in der Schweiz analysieren lassen. Für schlappe 180.- Euro wissen wir jetzt, dass der Wiener mit den Südtiroler Wurzeln auch zu einem kleinen Anteil Skandinavier ist. (Ja, Schwedisch spricht er auch ganz gut).

Die allgemeine Sinnfrage „Warum bin ich und was mach ich eigentlich hier?“ artet in eine höchst komische Auseinandersetzung mit sich selbst und seiner Umwelt aus. Und endet schließlich mit der Erkenntnis, dass er selbst auch nicht schlauer ist als sein Publikum. Einem Dasein als „genetische Ausschussware“ hat er Dank der Zeugung zweier Kinder bereits erfolgreich entgegengewirkt. Und das ist gut so. Der Schabernack liegt ihm nämlich in den Genen. Und die vererben sich bekanntlichermaßen. 

Was diesen Abend so wertvoll macht sind neben den gut pointierten Gags die ganz persönlichen Einblicke in den Künstler selbst. In einem viel zu kurzen, nächtlichen Trip, den man anstatt für 200 Dollar für eine simple Eintrittskarte bekommt, verkauft sich Palfrader als stets kontrollierendes, wie auch kontrolliertes Wesen, der sich der Sprache und seiner Färbungen mehr als bemächtigen kann.

Am Ende steht der „Kaiser der intelligenten Unterhaltung“ nicht nur seinem Publikum gegenüber, sondern vor allem sich selbst. Und das Publikum wiederum staunend vor dieser „grenzgenialen Rampensau“. Der Mann spricht einem aus der Seele, ganz gleich ob man das Palfradersche Weltbild nun teilt oder nicht. Es ist dieses zutiefst Menschliche, das einen (in seinem Kopf) gefangen hält.

Was für mich zuletzt noch die eine Frage aufwirft: Bin ich jetzt im Bewusstsein Palfraders gefangen? Und wie komme ich da wieder raus?

Fazit: Ein Abend der Superlative, brachial genial und nie daneben.

 

RABENHOF THEATER
Rabengasse 3
1030 Wien

WEBSEITE RABENHOF: www.rabenhoftheater.com
FACEBOOK RABENHOF: www.facebook.com/RabenhofTheater

WEBSEITE KÜNSTLER: www.robertpalfrader.at
FACEBOOK KÜNSTLER: www.facebook.com/robert.palfrader

WEITERE TERMINE von ROBERT PALFRADER:
www.kabarett.at/kuenstler/robertpalfrader

WIR VERLOSEN
1×2 Karten für
„ALLEIN“ am Di, den 26. Februar 2019 im Rothneusiedlerhof 1100 Wien

Füllt uns das Gewinnspielformular bis zum 20.02.2019
mit dem Betreff  „ALLEIN“ aus und erfüllt die Teilnahmebedingungen!

Die Gewinner werden telefonisch oder per Facebook-Nachricht verständigt!

TEILNAHMEBEDINGUNGEN:

1.) GEWINNSPIELFORMULAR AUSFÜLLEN

DEIN NAME

GEBURTSDATUM

E-MAIL

TELEFONNUMMER

ADRESSE, PLZ & ORT

BETREFF DES GEWINNSPIELS

2.) DIESEN BEITRAG LIKEN & TEILEN

3.) UNSERE SCHiCK FACEBOOK-SEITE LIKEN & BEGLEITUNG KOMMENTIEREN

Das SCHiCK-Magazin-Team wünscht viel Glück!

12. November 2018

„GLÜCKSLOOS“: Wiener Schmäh‘ trifft auf persische Schärfe

Mischt man dem Wiener Allroundtalent Johannes Glück eine Prise persischer Schärfe Aida Loos bei, ergibt das ein vollmundiges und höchst geschmackvolles Kabarettgericht. Wurde aus Traumpaar Angelina und Brad einst „Brangelina“ kann aus Aida Loos und Johannes Glück nur eines werden: Ein „GLÜCKsLOOS“.

An jenem (Premieren-)Abend in der Wiener Eden Bar hat ausnahmsweise jedes Eintritts-„Loos“ gewonnen. Was für ein Glück. Denn wenn Kabarettistin, Schauspielerin und Sängerin Aida Loos und Komponist, Pianist und Schauspieler/Sänger Johannes Glück etwas auf die Beine stellen, dann richtig.

Der selbsternannte „grantige Mozart“ und die selbsternannte „bissige Perserkatze“ des heimischen Kabaretts ergeben in ihrer neuesten Performance „GLÜCKSLOOS“ eine höchst stimmige Symbiose aus vergnügter Alltags-Ironie und derbem Wiener Schmäh‘. Sie teilen sich sogar dasselbe Sternzeichen (Skorpion, what else?!), und dennoch sind sie so grundverschieden wie Yin und Yang.

Leidenschaftlich ist die „Quartalsgrantlerin und Gelegenheitsdepressive“ – unbestritten. Johannes eher der Pragmatiker. Zusammen entführt das Bühnenduo mit ihrem neuesten Streich in eine bunt gemixte Welt des dauergestressten Elterndaseins, des alltäglichen Social-Media-Wahnsinns, der köstlichen Kulturdifferenzen, der kaum zu bewältigen Rauchentwöhnung – sowie der Politik und Religion. Brisant und aktuell versteht sich. Der Bundespräsident (Alexander van der Bellen) bekommt sein Fett dabei genauso weg wie der Gescheiterte (Norbert Hofer). 

In edlen „Irina Hofer“-Zwirn gehüllt singt Loos, „deren Heim ist wo ihr Teppich ist“, im frechen „Cissy Kraner-Stil“ zu ihrem eigenen (ehemaligen „Voitrottl“) „Hugo Wiener“ am Klavier. Dabei plappert die rassige Schönheit schon mal so köstlich ordinär wie ein Ottakringer Bordellbesitzer.

Man kommt an diesem Abend einfach nicht umhin, den beiden mit kindlicher Entzückung zuzusehen. Von den stark beanspruchten Lachmuskeln mal ganz abgesehen. Und mit Gusto nach mehr.

FAZIT: Ein durch und durch gelungener Abend mit jeder Menge Alltagskomik, Charme und der absolut richtigen Würze.

BONUS: Aida und Johannes präsentierten pünktlich zur Premiere auch gleich ihre erste eigene CD. Die Lieder sind gesellschaftskritisch, politisch und saukomisch. Stilistisch sind sie am ehesten zwischen Wiener Chanson und Rap angesiedelt. Großartig ist auch die letzte Nummer „Let’s Make Österreich Wieder Great Again“. 

 

AIDA LOOS IN ALLER KÜRZE UND WÜRZE:
Neben ihrem ersten Erfolgsprogramm „Hartes Loos“ schafft es Aida Loos 2013 in der ORF-Show „Die große Comedy Chance“ auf den 2. Platz und wird 2014 für den „Österreichischen Kabarettpreis“ in der Kategorie Publikumspreis nominiert. Aida Loos ist seit 2015 Teil des Ö3-Wecker-Teams mit Robert Kratky, wo sie hauptsächlich Stimmen parodiert. Außerdem ist sie bei den neuen TV- Comedyformaten von Puls 4 „Bist Du deppert!“, „Vurschrift is Vurschrift“, „Comedy Grenzgänger“ und „Sehr witzig!?“ sowie „Die Tafelrunde“ (ORF III) dabei und kommt nun zurück auf die Kabarettbühnen Österreichs.

 

JOHANNES GLÜCK SO KURZ WIE MÖGLICH:
Diplom am Konservatorium der Stadt Wien, Abteilung für Musical und Operette. Gesang bei Ingrid Olofsson und Sebastian Vittucci. Seit 1993 Engagements in Schauspiel, Operette, Musical und Oper u.a. am Stadttheater St. Pölten, der Sommerarena Baden, dem Wiener Metropol und dem Kabarett Simpl. Spielte und sang so unterschiedliche Rollen wie den Scipio in Albert Camus‘ CALIGULA, Robert Biberti in ACHTUNG. SELTEN. DIE COMEDIAN HARMONISTS, Rolf in SOUND OF MUSIC und Papageno in Mozarts ZAUBERFLÖTE. Gewann 2012 als einer von „Zwa Voitrottln“ „Die Große Comedy Chance“ im ORF. Schreibt Texte und komponiert Musik für Kabarett und Musiktheater.

PREMIERE:
„Glücksloos“ am Freitag, den 9. 11. 2018, Eden Bar, 1010 Wien

WEITERE TERMINE:
Freitag, 7.12. 2018, Eden Bar, 1010 Wien
Dienstag, 8.1.2019, Casanova, 1010 Wien

WEBSEITE: www.aidaloos.com
FACEBOOK: www.facebook.com/aidaloosjetzt

 

WIR VERLOSEN
2×2 Karten für
„GLÜCKSLOOS“ am Fr, den 07. Dezember 2018 in der EDEN BAR

+

3 signierte CD’s von Aida Loos‘ „Glücksloos“

Füllt uns das Gewinnspielformular bis zum 05.12.2018
mit dem Betreff  „GLÜCKSLOOS“ aus und erfüllt die Teilnahmebedingungen!

Die Gewinner werden telefonisch oder per Facebook-Nachricht verständigt!

TEILNAHMEBEDINGUNGEN:

1.) GEWINNSPIELFORMULAR AUSFÜLLEN

DEIN NAME

GEBURTSDATUM

E-MAIL

TELEFONNUMMER

ADRESSE, PLZ & ORT

BETREFF DES GEWINNSPIELS

2.) DIESEN BEITRAG LIKEN & TEILEN

3.) UNSERE SCHiCK FACEBOOK-SEITE LIKEN & BEGLEITUNG KOMMENTIEREN

Das SCHiCK-Magazin-Team wünscht viel Glück!

 

 

22. Januar 2018

1×2 Karten für Frauen-Kabarett vom Feinsten

Filed under: BÜHNE,KULTUR,LEBENSART,THEATER,VERANSTALTUNGEN,WIEN — Schlagwörter: , , , , , , , , — Suzan Aytekin @ 20:14

Die Erfolgskomödie „Schönwettermenschen im Regen“ kommt wieder nach Wien. Am 25. Und 26. Februar ist das Frauen-Kabarett im Ateliertheater zu sehen. Das Schick-Magazin verlost 1×2 Karten.

Vor zwei Jahren hat die Komödie Premiere gefeiert. Nach einer erfolgreichen Bundesland-Tour gibt es Aufgrund der hohen Nachfrage wieder einige Termine in Wien: Ende Februar tauschen die TV-Journalistin Tina Goebel und die Schauspielerin Rita Hatzmann wieder die Rollen, die sie im wahren Leben spielen. Gemeinsam haben sie auf Basis realer Erlebnisse eine Komödie gebastelt, in der sie zwei Nachbarinnen spielen, die sich anfreunden.

Zum Inhalt: Die Journalistin Katharina, eine moderne Karrierefrau, bringt alles unter einen Hut: Im Job erfolgreich, jongliert sie auch das Familienleben, bei dem sie kaum auf die Unterstützung ihres Mannes Heino zählen kann. Da stolpert die chaotische Leila in ihr Leben. Die neue Nachbarin will sich eigentlich nur ein Nudelsieb ausborgen – sie braucht es allerdings nicht zum Kochen, sondern als Kostüm. Die junge Schauspielerin ist ständig auf der Jagd nach der Traumrolle.

Dies ist der Beginn einer nicht immer konfliktfreien aber amüsanten Frauenfreundschaft. Während sie sich gegenseitig bei ihren Erste-Welt-Problemen helfen, haben sie bei politischen Themen vollkommen unterschiedliche Meinungen. Wird daran die Freundschaft zerbrechen?

Unterstützt wird der Inhalt durch Songs mit neugeschriebenen, humoristischkritischen Texten, diese werden live zu Gitarre, Klavier und eigens erstellten Playbacks an besonders emotionalen Stellen des Stücks gesungen.

Der Abend ist kurzweilig und vergnüglich, wie auch die zahlreichen Pressestimmen bestätigen. So schreibt Joachim Lottmann beispielsweise in der TAZ: „Der Saal war überfüllt wie ein sizilianisches Kino kurz nach dem Krieg. Und die Stimmung war von der ersten Pointe an „Bombe“… die Leute kreischten vor Vergnügen und weinten echte Tränen bei den traurigen Stellen.“

Die Komödie ist jedoch nicht nur etwas für Frauen – auch die Männer haben bei den durchaus selbstkritischen Stellen einiges zu lachen. Und jeder erkennt sich in der einen oder Situation bestimmt wieder.

 

WIR VERLOSEN
1×2 Karten
für einen der drei Termine (freie Wahl)

So 25.2.2018 Beginn 16:00,
So 25.2.2018 Beginn 19:30,
Mo 26.2.2018 um 19:30

Ateliertheater Wien, Burggasse 71, 1070 Wien

Füllt uns das Gewinnspielformular bis am 23. Februar 2018 um Mitternacht
mit dem Betreff  „FRAUEN-KABARETT“ aus und erfüllt die Teilnahmebedingungen!

Die Gewinner werden telefonisch oder per Facebook-Nachricht verständigt!

TEILNAHMEBEDINGUNGEN:

1.) GEWINNSPIELFORMULAR AUSFÜLLEN

DEIN NAME

GEBURTSDATUM

E-MAIL

TELEFONNUMMER

ADRESSE, PLZ & ORT

BETREFF DES GEWINNSPIELS

2.) DIESEN BEITRAG LIKEN & TEILEN

3.) UNSERE SCHiCK FACEBOOK-SEITE LIKEN & BEGLEITUNG KOMMENTIEREN

Das SCHiCK-Magazin-Team wünscht viel Glück!

11. Juni 2017

CISSY & HUGO A CARACAS

Von Wienerliedern und Chansons

Es gibt so einige Lieder, die ganze Generationen mitreißen können, oder bereits mit dem ersten Tonanschlag zum nostalgischen Schwelgen in Erinnerungen anregen. Genau dies war für die komödiantischen Chansons von Cissy Kraner charakteristisch. Nun interpretieren Schauspielerin Rita Hatzmann und Grammy Gewinner Georg O. Luksch das Leben der einstigen Grand Dame auf eine ebenso humorvolle wie auch fesselnde Art und Weise. 

Ihre sagenhafte Stimme, gepaart mit einer scharfen Zunge und nicht minder schneidigen Texten, verschafften Cissy Kraner zwischen Österreich und Südamerika internationale Berühmtheit und Anerkennung. An der Seite des Komponisten Hugo Wiener wandelte sich die Bühne des Kabarett Simpels zu ihrem Zuhause und wurde zum Treffpunkt für eine lachwillige und nicht minder Musik affine Zuschauerschaft. Am 21.07.2017, knapp 5 Jahre nach Cissy Kraner Tod, wird die einzigartige Karriere der Grand Dame des österreichischen Musikkabaretts erneut auf die Bühne gebracht und unter dem Titel „Cissy & Hugo a Caracas“ im So.vie.so Saal uraufgeführt.

Im neuen Programm „Cissy & Hugo a Caracas“ des Theater Ensemble 21 verkörpern Rita Hatzmann und Georg O. Luksch jenes Paar, dass aus dem österreichischen Musikkabarett kaum wegzudenken wäre. Vollgepackt mit pointierten musikalischen Höhepunkten, sowie dem ach so geschätzten Wortwitz der damaligen Zeit, erwecken sie das grandiose Schaffen der Sängerin Cissy Kraner und ihres Ehemanns Hugo Wiener erneut zum Leben – mit einem besonderen Augenmerk auf Authentizität. Denn die dargebotenen Textpassagen entnahmen Rita Hatzmann und Georg O. Luksch, die hier nicht nur als Schauspieler selbst auf der Bühne stehen, sondern auch als Regisseure fungieren, aus persönlichen Briefwechsel zwischen Cissy Kraner und ihrer Familie, sowie Originalschriften des Komponisten Hugo Wiener. Daraus entstand eine hybride Mischform aus live Performance und Kabarett, dessen musikalische Stilistik sich irgendwo zwischen Electro Swing und klassischen Klavierbegleitungen bewegt und das Publikum durch eine kammermusikalischen Raffinesse begeistert. Die imposanten Klangstrukturen von Georg O. Luksch werden, durch die Zusammenführung mit der äußerst humorvollen Interpretation von Rita Hatzmann, zu einem wahren musikalischen Hochgenuss.

Premiere „Cissy & Hugo a Caracas“

Datum:
Mittwoch 21. Juni 2017
Uhrzeit: 
19.30 Uhr

Sovieso-Saal
Hackergasse 4, 1100 Wien
WEBSITE: www.soviesos.at

Theater Ensemble 21
WEBSITE: www.ensemble21.at
FACEBOOK: www.facebook.com/ensemble21wien

 

(GEWINNSPIEL ABGELAUFEN)

WIR VERLOSEN
2×2 Karten für die Premiere am Mittwoch, 21. Juni 2017
Füllt uns das Gewinnspielformular
mit dem Betreff „Cissy & Hugo“aus bis Sonntag, 18. Juni 2017

Die Gewinner werden schriftlich verständigt!

TEILNAHMEBEDINGUNGEN

1. GEWINNSPIELFORMULAR AUSFÜLLEN

 

Fehler: Kontaktformular wurde nicht gefunden.

2.) DIESEN BEITRAG LIKEN & TEILEN

3.) NEWSLETTERANMELDUNG PER E-MAIL BESTÄTIGEN

Das SCHiCK-Magazin-Team wünscht viel Glück!

 

 

 

13. April 2017

ALF POIER & „The Making of Dada“

Alf Poier, der Meister des schräg-absurden Humors, präsentierte endlich sein neuestes Programm „The Making of Dada“ in der vollbesetzten Wiener Kulisse. So las das Multitalent aus seinen echten Tagebüchern vor und präsentierte humorvoll Auszüge aus seinen „123 Meisterwerken“. So mancher Zuseher kämpfte an diesem Abend mit einem nicht enden wollenden Lachkrampf.

Der Dadaismus oder kurz Dada genannt, war eine künstlerische und literarische Bewegung, die 1916 in Zürich begründet wurde und sich durch Ablehnung der herkömmlichen, „konventionellen“ Kunst und gewisser bürgerlicher Ideale auszeichnete. Anlässlich seines 20-jährigen Bühnenjubiläums hat sich der Meister des schrägen Humors nun nach einer längeren Pause mit seinem neuen Programm „The Making of Dada“ zurückgemeldet, um sehr persönlich aus seinen bis Mitte der 90er Jahre geschriebenen Tagebüchern zu lesen und dem Publikum eine Werkschau aus seinem Buch „123 Meisterwerke“ zu präsentieren. Ganz im Stile des Dadaismus, versteht sich. 

The Making of Dada“ ist aber kein Kabarettprogramm im herkömmlichen Sinne, wie man es vielleicht von früher kennt. Es ist vielmehr eine „postvisionär-philosophische Werkschau seines kolossalen Unschaffens“, wie er es selber nennt. Geschätzte 1,5 Jahre musste das kreative Multitalent wegen einer schweren chronischen Magenentzündung pausieren, um daraus erneut etwas Großartiges zu schaffen. So hat Alf Poier während dieser Pause seine alten Tagebücher ausgegraben und zeigt in seinem neuesten Stück sehr persönliche Einblicke in sein frühes Leben. Obwohl er zu Beginn extra darauf hinweist, dass es sich hierbei um seine echten Tagebücher handelt, kann man oft gar nicht glauben, was dieser „frisch, saftig, steirische“ 50er bereits alles erlebt hat. Er mag es ja oft selber gar nicht glauben, lacht er doch teilweise selber immer wieder über seine frühzeitlichen Einträge. Essen hat offensichtlich Alfs Jugend dominiert. Was früher noch einen Tagebucheintrag wert war, hat heute kaum noch eine Bedeutung, ernährt sich der Künstler ja heute fast ausschließlich von Packerlsuppen und Fischdosen.

Das Publikum war an diesem Abend bestens motiviert, danke Alf Poier jede Pointe mit Zwischenapplaus und vielen Lachern. Einige Publikumsgäste kämpften sogar mit einem minutenlangen Lachkrampf. Aber auch diese Situation nahm der Kabarettist gelassen und konterte souverän mit einer Pointe. Während er in der ersten Hälfte hauptsächlich aus seinen Tagebüchern las, präsentierte er in der zweiten Hälfte sehr amüsant einige seiner großartigen künstlerischen Werke. Darunter bereits kultgewordene Bilder wie die „Kami-Katze“, die „Muku-Muku“ oder den „Brenn-Esel“. Aber nicht nur Bekanntes präsentierte uns der Meister, nein, – viele neue und schräge Objekte wurden ebenso vorgestellt. So zum Beispiel die „Arsch-Geige“, die „Streich-Wurst“, der „Aschen-Pudel“ sowie der „Border-Leiner“. Beeindruckend erlebte man einen gesetzteren, aber immer noch herrlich komischen und auch sehr persönlichen Alf Poier, der nach wie vor seine Überzeugungen hat, aber nicht mehr alles ausspricht, was er denkt. Der dennoch lautstark seinen Frust auf der Bühne raus-schreit um kurz darauf mit sehr poetischen Liedern zu berühren.

So tauchen wir ein in Parallelwelten, ein zum Schreien komisches kosmisches Sprachrohr, vom Himmel stürzende Spiegeleier, schräge Katzerln und grossbrüstige Weibsbilder. Humorvoll beschreibt er die Werke seiner dadaesken Kunst, regt damit aber nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Nachdenken an. Zum Schluss ergibt sich für mich ein stimmiges Bild über die Entstehungsgeschichte des Ausnahmekünstlers und ich verlasse gut gelaunt und dennoch nachdenklich die Kulisse. Zu rührend war der letzte Song, wo Poier singt, was sein wird, wenn er mal nicht mehr sein wird. Ich sage, es würde so einiges fehlen, er würde fehlen. Durch seine Bilder und Songs hat er sich aber so und so bereits unsterblich gemacht. Weiter so!

Zu gewinnen gibt es 5 Bücher von Alf Poiers „Mein K(r)ampf“ sowie ein schickes „Muku-Muku„-Shirt.

KULISSE WIEN: www.kulisse.at
WEBSEITE: www.alfpoier.at
FACEBOOK: www.facebook.com/Alf-Poier

WIR VERLOSEN
5 Bücher von Alf Poiers „Mein K(r)ampf“ & 1 „Muku-Muku-Shirt“

Füllt uns das Gewinnspielformular bis 21. Mai 2017
mit dem Betreff  „MEIN K(R)AMPF“ aus.

Die Gewinner werden schriftlich verständigt!

TEILNAHMEBEDINGUNGEN

1. GEWINNSPIELFORMULAR AUSFÜLLEN

 

Fehler: Kontaktformular wurde nicht gefunden.

2.) DIESEN BEITRAG LIKEN & TEILEN

3.) NEWSLETTERANMELDUNG PER E-MAIL BESTÄTIGEN

Das SCHiCK-Magazin-Team wünscht viel Glück!

5. April 2017

„The Making of Dada“: SCHiCK im INTERVIEW mit ALF POIER

Alf Poier feiert mit „The Making of Dada“ sein 20jähriges Bühnenjubiläum

Das künstlerische Allround-Talent lud SCHiCK in sein schmuckes Haus im 13. Wiener Bezirk zum sehr persönlichen Interview. Dort trafen wir einen höchst authentischen, etwas Ruhigeren- aber nicht minder komischen Alf Poier.

ALF POIER, das war für mich Zeit meines Lebens immer ein intellektuell-lustiger Gesangskabarettist, der einst beim ESC Songcontest für Schlagzeilen sorgte. Dass dieser Mann jedoch viel mehr als das ist, durfte ich letztens persönlich erfahren. Alf Poier, das ist ein sehr überlegter, blitzgescheiter Geselle ohne jegliche Starallüren. Einer, der stets sagte, was er dachte. Und noch immer sehr viel nachdenkt, aber nicht mehr alles ausspricht. Der dennoch eine lustige Pointe nach der anderen rauspfeffert und so schön in Zitaten spricht, dass ich alleine darüber ein Buch schreiben möchte. Ein Mensch, der einiges erlebt hat, einiges einstecken musste. Der sich mit seinen 50 Jahren seine natürliche Kindlichkeit bewahrt hat und diese auch auslebt. So ist Alf Poier nicht nur Kabarettist, Musiker und Schriftsteller, sondern auch ein durchaus ernst zunehmender Maler. In jedem seiner Bilder steckt eine Botschaft. Nichts ist hier ohne Inhalt und Gefühl. Und: Spiegelei rules im Hause Poier. 

Der selbsternannte steirische Schwammerlsucher, der selber jegliches Geschirr scheut und sich am liebsten aus Dosen ernährt, zeigt uns sein sehr geschmackvoll eingerichtetes Haus. Nach dem Café deckt er uns zudem mit zahlreichen Geschenken für unsere Leser ein. Der Mensch, der früher in Höhlen lebte um zu meditieren scheint Erwachsener und bedachter geworden zu sein, wenn er sich auch, wie schon erwähnt, seine Kindlichkeit niemals hat nehmen lassen. So trug er einst ein uns allen ins Gedächtnis eingebranntes „Sieben-Hüte-Konstrukt“ und tauschte dies, als Draufgabe, auch noch gegen einen Vogelkäfig aus. Das hat die Vertreter der so familienfreundlichen Live-Sendung zittern lassen, auch weil er während der Probe eine Micheal-Jackson-ähnliche Pose machte und so beinahe disqualifiziert wurde. Alf Poier wollte, ja musste provozieren. Und das ist gut so. Wer provoziert bleibt in Erinnerung. War es nicht ein Clou, als Alf Poier beim Songcontest 2003 dem Bürgermeister von Riga einen Ameisenhaufen mit folgender Begründung überreichte, damit „den Ameisen dieser Welt eine Stimme gegeben wird“ ? Dieser nahm es mit Humor und hat nun eine bleibende Erinnerung an den so fröhlich bunten Steirer. So gibt er abschließend unserem heurigen ESC Songcontestvertreter Nathan Trent einen wichtigen Tipp mit auf den Weg nach Kiew. Dies sei hier aber noch nicht verraten.

Wer mehr über diesen Ausnahmekünstler und sein neues Kabarettprogramm erfahren möchte sollte hier weiterlesen. Wer zusätzlich Karten für sein Kabarett „The Making of Dada“ in der Kulisse Wien und sein Buch „Mein K(r)ampf“ oder auch ein cooles Shirt gewinnen möchte, füllt am Ende des Interviews einfach noch das Gewinnspiel Formular aus.

 

TERMIN WIEN
Mittwoch, 12. April 2017
Kulisse

Rosensteingasse 39
1170 Wien

WEITERE TERMINE:
 www.kabarett.at/programme/730/alf_poier-the_making_of_dada/termine

KULISSE WIEN: www.kulisse.at/programm/alf-poier/the-making-of-dada
OETICKET: www.oeticket.com/alf-poier-the-making-of-dada-tickets
WEBSEITE: www.alfpoier.at
FACEBOOK: www.facebook.com/Alf-Poier

 

 

SCHiCK: Lieber Alf, vielen Dank, dass du uns zu Dir in dein schönes Haus eingeladen hast um uns ein Interview zu geben.
ALF POIER:
Ich hab´ja nichts anderes zu tun.

SCHiCK: Umso mehr sind wir geehrt.
ALF POIER:
Nein, mach ich ja gerne.

SCHiCK: Erstmal alles Gute nachträglich zu deinem 50er. Du siehst definitiv jünger aus, was ist dein Geheimrezept?
ALF POIER:
Naja, wenn man das Leben gelebt hat, dass man leben wollte, dann tut das Altwerden nicht weh. Wenn man ein Leben lebt, dass man nie wollte, dann kommt der Gram, dann denkt man sich „hätt´ ich doch“ und „wär´ich nur“. Ich hab´ aus meinen Anlagen und dem was ich mitbekommen habe, denn eigentlich komme ich aus einfachen Verhältnissen in der Steiermark, hab ich, glaube ich das Beste draus gemacht. Blicke mit Stolz auf mein bisheriges Lebenswerk zurück.

SCHiCK: Kannst du auch! Wann hast du denn entschlossen, dass du beruflich in eine künstlerische Richtung gehen wirst? Du warst ja auch ein sehr erfolgreicher Läufer.
ALF POIER:
Ich war quasi alles.

SCHiCK: Aber wie kamst du dann zum Kabarett?
ALF POIER:
Naja, ich hab´ ja circa 40 mal Job gewechselt in meinem Leben, mit meinem Lebenslauf hätten sie mich bei der Fremdenlegion genommen. Und da war ich damals Nachtwächter in Wien im Palais Auersperg bei einer Antiquitätenmesse. Ich hab´ meine Gitarre mit dabei gehabt und einfach so paar Lieder gespielt. Da sagte man mir: „Fahr doch zu einem Kabarettwettbewerb“. Das war 1995. Daraufhin bin ich zum Kleinkunstvogel nach Graz gefahren, bin auf die Bühne gegangen und die Leute haben gelacht. Ohne, dass ich was gesagt hab´. Da hab´ ich mir gedacht „Wow, so einfach ist das?“ Dann bin ich ins Finale gekommen, da hat dann keiner gelacht aber immerhin bin ich Zweiter geworden. Ab da hab´ ich gewusst: ab jetzt habe ich keinen Job mehr, sondern eine Berufung. Das war mir in dem Moment sofort klar. Ich stand ja schon auf der Bühne seit ich 13/14 Jahre alt war, weil ich ja Schlagzeug gespielt hab´.

SCHiCK: Du bist also Musiker von Anfang an!
ALF POIER:
Ja, ich hab´ schon während der Schulzeit dauernd auf Krampus-Kränzchen, Maturabällen, Pfarrkränzchen und Hochzeiten gespielt. Ich glaube wir waren die jüngste Tanzkapelle der ganzen Steiermark, ganz Österreichs wahrscheinlich. Da hat keiner von uns einen Führerschein gehabt und der Papa vom Keyboarder war Feuerwehrhauptmann in Judenburg, wir sind daher jedes Wochenende mit der Feuerwehr zu den Wirten gefahren worden. Die haben geglaubt, da ist der Feuerteufel ausgebrochen, dabei sind die Poier Buben zu den Auftritten gefahren.

SCHiCK: Erinnert mich ein bisschen an Florian Randacher von den Ausseer Hardbradlern. Der hat auch sehr früh mit seiner Schulband „Feedback Warriors“ bei Kränzchen und Wirten gespielt und war, wie du, stets auf der Sinnsuche im Leben, hat sehr früh schon alles hinterfragt, hatte dieses Philosophische.
ALF POIER:
Den kenne ich leider zu wenig, hab ihn zwar ein paarmal getroffen aber ja, da war ich extrem. Aber jetzt immer weniger. Man stößt einfach irgendwann an die Grenzen der Vernunft. Kant hat die Kritik der praktischen Vernunft und da gibt es halt Grenzen. Da bin ich Agnostiker und glauben will ich nichts. Bis dahin geht es und nicht weiter, da gibt es dann keine anderen Antworten.

SCHiCK: Wenn man deine Laufbahn so ansieht, hast du dich Zeit deines Lebens sehr stark damit beschäftigt. Mit dem Sinn des Lebens, mit dem Dasein auf dieser Welt. Hast du irgendetwas rausgefunden für dich?
ALF POIER:
Ich habe schon meine Antworten gefunden, aber wichtiger als Antworten zu finden, ist, aufzuhören alles zu hinterfragen. Denn dann sind die Antworten nicht mehr wichtig. Was nach dem Tod ist, dies alles metaphysisch zu hinterfragen, das geht mit der Vernunft nicht. Die einzige Möglichkeit da ein bisschen weiter vorzustoßen ist meiner Meinung nach die Mystik. Das habe ich auch ausgiebig praktiziert aber letztendlich gibt es Grenzen. Ich habe einen Sinn im Leben und des Lebens wegen, da habe ich schon meine ganzen Antworten auf diese Sachen. Ich lese jetzt auch kaum noch philosophische Werke, weil man wird ja wahnsinnig.

SCHiCK: Vielleicht nehmen deswegen so viele Drogen und Alkohol, die sich intensiv mit diesen Themen beschäftigen?
ALF POIER:
Ich bin da Gott sei Dank nie reingerutscht. Das Meditieren war meine Lösung, war meine Droge. Ich dachte mir, wenn es nicht mit dem Denken geht, muss es vielleicht mit dem erweiterten Bewusstsein gehen.

SCHiCK. Meditierst du immer noch?
ALF POIER:
Nein, gelegentlich vielleicht. Wenn, nur noch aus Spaß aber nicht mehr um irgendetwas zu erreichen damit.

SCHiCK: Ich denke mir ja oft, die Dummen haben das Glück. Die, die nichts oder wenig denken, nichts hinterfragen haben es leichter im Leben. Siehst du das auch so?
ALF POIER:
Denk ich mir auch oft. In der Stadt fällt das nicht so auf, aber am Land bei uns gibt es eine hohe Selbstmordrate, da bekommst du das schon eher mit. Und denkst dir bei Leuten, wo du immer dachtest, der hat ein ganz normales Leben, und von einem auf den anderen Tag hupft er beim Balkon runter. Grundsätzlich würde ich vielleicht auch sagen, die haben es leichter aber die reden halt einfach nicht drüber. Und du kannst ja in niemanden reinschauen. Wenn du nichts hinterfragst denkst dir „so ist es, so war es und so wird es immer sein“. Das mag für die Leute vielleicht einfacher sein.

SCHiCK: Alf, wie wichtig ist Humor? Wieviel glaubst du kann Humor an Verletzungen heilen und bewirken?
ALF POIER:
Ich glaube in meinem Fall, der, der selber der ist, der den Humor auf die Bühne bringt und sein Leben damit aufarbeitet, da kann das viel bewirken. Wenn ich im Publikum sitze und mich berieseln lasse, bewirkt das, glaube ich, wenig. Denn selber überdenkt man das ja alles, auch über Menschen, die einem im Leben viel bedeuten oder einen runterziehen. Also dreht man es um, bringt es auf eine witzige Art und Weise, lässt es auf der Bühne raus, das befreit. Aber nur dazusitzen und zu lachen, da ist der Heilungserfolg glaub ich nicht so groß.

SCHiCK: Aber zum Beispiel am Theater, da schauen sich viele Leute heutzutage hauptsächlich lustige Stücke an, weil sie der Meinung sind, das Leben sei eh schon tragisch genug. Oder lesen lustige Bücher.
ALF POIER:
Ich lese keine lustigen Bücher. Viele glauben ja, ich lese viel Lustiges, um lustig zu sein, aber das stimmt nicht. Ich lese meistens todernste Romane. Sándor Márai lese ich zum Beispiel sehr gerne, diesen ungarischen Schriftsteller. Der ist großartig, wirklich sehr empfehlenswert zu lesen. Aber lustige Sachen lese ich eben kaum, Ich sehe mir auch keine Comedy im Fernsehen an, sondern nur durchaus ernste Sachen. Ich würde ja auch gern solche Sachen schreiben können, aber ich kann es nicht.

SCHiCK: Ich finde das sehr sympathisch, dass du von dir selber sagst, du bist ein eher ernster Mensch und bringst dann dennoch so viel Humor auf die Bühne. Oder auch in deinen Liedern, es ist alles mit sehr viel Sinn und trotzdem komisch. Tragisch komisch kann man fast sagen.
ALF POIER:
Man kann ja nur komisch sein, wenn man weiß was ernst ist. Du musst also im Grunde nur das Gegenteil von dem machen, was erst ist. Dann hast du eigentlich schon das Lustige. Ich bin jetzt aber kein depressiver Mensch.

SCHiCK: Wollte ich gerade fragen, hast du jemals Depressionen gehabt?
ALF POIER:
Depressionen in dem Sinne nicht. Das kommt ja auch alles in meinem neuen Programm vor. Ich habe schon wahnsinnig schwierige Phasen gehabt, wo ich nicht mehr weitergewusst habe. Das war wirklich nicht mehr lustig. Da gab´s auch Trennungen, das ist ja auch nicht wirklich lustig, aber ich bin jetzt kein grunddepressiver Mensch. Ich bin nachdenklich, vielleicht melancholisch, aber depressiv bin ich grundsätzlich nicht.

SCHiCK: Dein neues Programm, „The Making of Dada“ ist dein 20jähriges Bühnenjubiläum. Da rekonstruierst du quasi deine Entstehungsgeschichte. Wie ist das Kabarettprogramm eigentlich entstanden?
ALF POIER:
Zufällig eigentlich. Ich habe ja gröbere Probleme mit meiner chronischen Magenentzündung und Übelkeit gehabt. Das war oft so schlimm, dass ich nicht auftreten konnte. Dann haben mich irgendwann die vom österreichischen Tagebuchtag kontaktiert, ob ich nicht aus meinen Tagebüchern lesen möchte. Und ich hab´die ja wirklich noch.

SCHiCK: Du hast tatsächlich Tagebuch geschrieben?
ALF POIER:
Seit meinem 17. Lebensjahr, zwar nicht die ganzen Jahre hindurch, aber bis zu meinem 30. Lebensjahr hab´ ich eigentlich ständig geschrieben. Das hab´ ich dann auf die Bühne gebracht und mir gedacht, das wird eh keinen interessieren. Dabei ist das so lustig geworden. Die Leute glauben es ja einfach nicht. Die Fragen mich oft: „Herr Poier, sind das wirklich ihre Tagebücher?“. Und ich sage ja am Anfang des Programmes: „Das sind wirklich meine echten Tagebücher!“ Die glauben das nicht.

SCHiCK: Vielleicht, weil du so wahnsinnig arge Sachen erlebt hast?
ALF POIER:
Das kann ich selber nicht sagen, weil ich ja keinen Abstand hab dazu. Aber ich hab´ sicher ein sehr wirres Leben geführt und auch sehr anders.

SCHiCK: Kann man sagen, du warst auch in der Schule schon anders? Du bist ja in Judenburg in der Steiermark, in einem kleinen „Kaff“,wie ich in Bad Aussee, aufgewachsen.
ALF POIER:
Ja, war ich sicher. Aber anders „Anders“. Eher so der Nerd. Ich bin nach der Schule heim, dann hab´ ich erstmal drei Stunden Schlagzeug gespielt. Danach bin ich trainieren gegangen, bin 20 km den Berg raufgerannt, weil ich bin ja Weltmeisterschaften gelaufen immerhin. Ich habe einfach wahnsinnig viel gemacht. Und Dinge, die sonst keiner gemacht hat, aber nicht schräg im Sinne von, dass ich mir Drogen reingehaut hätte oder Selbstmordversuche gemacht oder mich geschnitzt hätte, so in dem Sinne war ich überhaupt nicht schräg. Eher wahnsinnig naiv. Meine Naivität hat mich ja eigentlich gerettet. Wie ich damals nach Wien gekommen bin, mit einem Koffer und einer Gitarre, dachte ich mir „Ich werde hier ein Star!“ Das war vollkommen klar für mich.

SCHiCK: Bist du ja auch geworden.
ALF POIER:
Dann bin ich reinmaschiert in Musikstudios, die gerade den Hansi Lang produziert haben, hab die Gitarre ausgepackt und ein Lied gespielt. Die wollten das gar nicht hören und ich hab´ mir gedacht, die müssen das jetzt einfach hören. So nach dem Motto: Das geht schon alles irgendwie, weißt du. Ich mein´, du hast natürlich Rückschläge gehabt bis zum Geht-nicht-mehr. Du weißt ja wie das ist. Trotzdem habe ich immer geglaubt, das wird schon. Und wahrscheinlich hat mich das im Endeffekt auch weitergebracht. Wenn ich von Anfang an gewusst hätte wie das läuft, hätte ich es vielleicht gar nicht erst probiert.

SCHiCK: Irgendwas musst du aber richtig gemacht haben.
ALF POIER:
Ja, ich habe schon auch viel richtig gemacht. Die Leute sind zum Beispiel in die Kulisse gegangen und haben gesagt: „Ich habe da ein lustiges Programm geschrieben, das ist alles so lustig und toll!“ Ich bin da hin gegangen und hab denen einen Eier-Schneckenhäuserhaufen, den ich im Wald gefunden habe, hingestellt. Den hab ich angemalt wie Gorngonzola und habe es denen auf den Tisch gestellt. Die meinten nur „Was ist denn mit dem los?“. Die wollten dann schon wissen, wann tritt denn der endlich mal auf. Da bin ich zum Beispiel mal am Schafberg oben gesessen und hab mir gedacht: „Scheisse, kein Job, kein Geld, keine Freundin, keine Wohnung, keine Versicherung, was mach ich?“ Da hab´ ich dann Steckerln und Vogelfedern gesucht, aus Dingen, die ich gesucht und gesammelt habe etwas gebastelt daraus. So ist das natürlich entstanden.

SCHiCK: Wie wichtig ist denn Geld?
ALF POIER:
Du, ich sag einmal so, Geld ist viel wert und braucht keinen Platz. Das ist schon mal eine ganz praktische Geschichte. Ich hätte ein ganz ein anderes Leben führen können oder könnte ein anderes Leben führen, als ich führe, denn meistens habe ich nicht einmal was zum Essen daheim. So fängt es schon mal an. Ich hab auch noch nie eine Putzfrau gehabt, ich habe immer alles selber geputzt, und das hier ist noch ein kleines Haus. Ich hab auch schon 1000 m2 selber geputzt, neben der Tournee und allem. Mich haben auch teure Autos nie interessiert. Aber Geld kann schon viel zeigen. Die Leute fragen dich, wenn du viel Geld verdienst „Was machst du denn mit dem ganzen Geld?“. Die wichtigere Frage ist, was macht das Geld mit dir? Die Frage ist doch viel wichtiger finde ich und die stellt sich kaum wer. Da werden sie alle narrisch und drehen durch. Ich bin oft nach einer Tournee mit 30-40.000.- Euro heimgekommen, hab das Ganze in eine Lade geschmissen und trotzdem meine billigen Fischdosen gegessen. Ich habe diesen Luxus nie gelebt. Nie!

SCHiCK: Viele Menschen verändert Geld leider. Du wirkst ganz normal und bodenständig.
ALF POIER:
Die wahren Dinge, die mich interessiert haben, hab´ ich mir nicht kaufen können. Zum Beispiel die ganzen Bewusstseinserfahrungen beim Meditieren. Das kannst du nur üben. Schlagzeug spielen kannst du nur üben und zum Glück noch nicht kaufen. Ich war auch immer ein Gerechtigkeitsfanatiker. Wir waren in Judenburg zum Beispiel die besten Läufer, gewonnen haben aber die, die in der richtigen Partei waren. Solche Ungerechtigkeiten hab´ ich nie verstanden. Hab natürlich auch viele Scherereien deswegen gehabt.

SCHiCK: Inwiefern darf denn ein Mensch der Öffentlichkeit, ein Künstler, seine Meinung kundtun? Zum Beispiel dieses leidige Thema damals mit der Conchita Wurst. Ist ja legitim seine Meinung zu äußern, aber inwiefern schadet einem das selber?
ALF POIER:
Die Aufgabe des Künstlers ist es, den gesellschaftlichen Konsens zu hinterfragen und je nachdem, wie man dazu steht, zu erweitern, zu beschränken, was auch immer. Der hat mich damals angerufen und ich hab´ gar nicht viel überlegt, wollte einfach ein bissl was Lustiges sagen und auf einmal geht das aber dermaßen in die Luft.

SCHiCK: Du meinst diese Aussage, wenn man nicht Mannderl noch Weiberl ist, hat man beim Songcontest nichts verloren?
ALF POIER:
Genau. Ich habe dann schnell gemerkt, die wahre Religion in Österreich ist nicht der Katholizismus oder der Islam. Die wahre Religion ist der Opportunismus. Heißt: sagen darfst du alles, aber es hat Konsequenzen. Die hast du dann zu tragen, auch wenn dir mit Auftrittsverbot oder persönlich gedroht wird. Das finde ich eigentlich beschämend für die Kabarett- und Theaterszene, dass wir alle gebrandet sind, eine Meinung vorgegeben bekommen. Und wenn wir uns nicht an diese Meinung halten, dann werden wir schief angeschaut und das ist noch das Geringste. Das kann dann bis zu Beschimpfungen und Drohungen gehen. Ich sag nur, sagst du offen deine Meinung hast du mitunter ein sehr schweres Leben. Aber ein bissl einen Selbstwert darf man doch hoffentlich noch haben. Ich sag aber auch nichts mehr. Im Grunde war ich einer der wenigen, die sich da drüber getraut haben. Aber es bringt nichts mehr.

SCHiCK: Du singst in deinem neuen Lied über die Höhen und Tiefen des Rampenlichts, des Erfolges und der Einsamkeit. Ist das sehr autobiografisch?
ALF POIER:
Das Lied ist mir eigentlich von der Hand gegangen. Ich bin ja im Grunde schwerst schizophren. Da gibt es zum einen den „Künstler Alf“, der schaut so aus wie ich jetzt dasitze und es gibt den privaten Alf. Die beiden haben getrennte Wohnsitze mittlerweile. Ich spiele jetzt im Programm auch erstmals poetische Lieder. Viele Leute glauben gar nicht, dass diese Texte von mir sind. Dann haben wir gesagt, zum 50er machen wir ein Lied. Und wie es halt so ist: du spielst vor 1000 Leuten, kommst heim, niemand ist da, der Kühlschrank ist leer, das Brot ist hart. Ich bin da aber oft sogar froh, dass ich meine Ruhe habe. Ich muss oft so viel reden, dass ich froh bin alleine zu sein, nehme meine Bücher und lese was. Da ist man dann auch nicht einsam., weil man Zeit für sich selber hat. Ich genieße das.

SCHiCK: Wie wichtig ist denn das ganze Social Networking? Das Internet?
ALF POIER:
Das nimmt so dermaßen viel Zeit in Anspruch. Im Grunde könntest du den ganzen Tag nur am Kastl sitzen. Die künstlerische Arbeit wird immer weniger und die Promotion und das Marketing immer mehr. Jeder erreicht dich, jeder fordert und glaubt, du musst rund um die Uhr für ihn erreichbar sein. Diese Entwicklung finde ich genauso fürchterlich. Auch diese Digitalisierung. Denn CD´s gibt es ja bald nicht mehr. CD´s sind ja mittlerweile wie eine Schellack für uns damals, das kauft ja keiner mehr. Bei den Shows schon, aber nicht mehr regulär am Markt. Und für die Downloads bekommst du so gut wie gar nichts mehr. Da verdienen die Anbieter, wie iTunes und so, aber der Künstler bleibt eigentlich über.

SCHiCK: Wie stehst du zur aktuellen Kabarett-Szene?
ALF POIER:
Es gibt ja heute wahnsinnig viele Kabarettisten. Wie ich angefangen hab, gab es circa 50. Heute sind es um die 400. Quantitativ nimmt das zu, enorm. Beim Politkabarett weiß ich ja, worum es im Programm geht. Wozu soll ich mir das dann och anschauen? Weißt, was ich meine?

SCHiCK: Du bist aber schon eine Größe im Kabarett.
ALF POIER:
Ich bin und bleib ein einfacher Schwammerlsucher. Am liebsten fahre ich in die Steiermark und geh in den Feistritzgraben. Da kann mir keiner was anhaben. Wenn du am Land aufgewachsen bist, bist du anders verwurzelt. In den Betonstrassen findet du nie so einen Zugang zur Natur, zu den Plätzen wo du aufgewachsen bist, Himbeeren gepflückt hast. Ich habe zehn Jahre im 17. Bezirk gewohnt, wenn ich da vorbeifahre habe ich das Gefühl, nie dort gewohnt zu haben. Es ist einfach bedeutungslos.

SCHiCK: Zu guter Letzt noch eine Frage zum Songcontest. Du bist ja diesbezüglich sehr erfahren und ein lieber Freund von mir, Nathan Trent, tritt ja heuer für Österreich mit seinem Lied „Running on Air“ an. Was würdest du einem jungen Künstler wie ihm als Rat mit auf den Weg geben?
ALF POIER:
Er soll vorbeugen, dass er keine posttraumatischen Belastungsstörungen bekommt. Er soll sich geistig vielleicht gleich darauf einstellen. (lacht) Mir hat der Songcontest ja was gebracht. Die Leute reduzieren mich oft nur auf dieses eine Lied, ich hab aber natürlich mehrere gehabt. Das Blödeste von allen haben sie dann ausgewählt. Ich hab da ja auch provoziert damit. Wenn du jetzt aber dort nicht erfolgreich bis, bist du gebrandmarkt. Du musst da wirklich aufpassen, für viele Künstler war es der Tod, bzw. der Todesstoß. Er (Nathan Trent) kann sich vielleicht nicht ganz so viel kaputt machen, weil er ist ja Musiker ist. Man braucht halt einen Song, der hängenbleibt. Ich hab ja sogar auf  gesungen, wer traut sich das schon? Man muss herausstechen, sonst ist man weg. Wenn der Nathan Trent dort nichts reißt, muss der seinen Namen tauschen. Denn wenn du dort in den letzten Reihen landest, nimmt dich auch keiner mehr ernst. Die Make Makes sind ja auch nur in Erinnerung wegen dem brennenden Klavier. Wobei ich den Song gar nicht schlecht fand. Es ist halt ein Politikum der Songcontest. Du musst dort mit gewissen Themen kommen. Und dann geht es auch noch um die Promotion und das Promotiongeld. Mit € 150.- habe ich das hinbekommen. die Global Kreiner laut Aussagen eine halbe Million. Manche bekommen dazu einen Pavillion, um die Presse gut zu stimmen. Da kommen die Journalisten hin und bekommen ihr Glaserl Sekt. Bringt eh nichts im Grunde.

SCHiCK: Aber was hast du dann getan, damit die Presse auf dich aufmerksam wird?
ALF POIER:
Mich hat man gefragt: „Herr Poier, was werden sie machen, um die Presse auf sich aufmerksam zu machen?“ Ich hab´ gesagt, ich nehme ein 10 Meter langes Holzbrett mit, klebe eine Halswehtablette drauf und stell mich damit am Hauptplatz von Riga. Man hat mich danach gefragt warum ich so etwas gemacht habe und ich konnte nur antworten „ich weiß es nicht“. Die wollten, dass ich mit einer österreichischen Weinrebe daherkomme, ich habe dem Bürgermeister von Riga aber einen Ameisenhaufen geschenkt. Mit dem bin ich sogar nach Riga geflogen, das war eine große, internationale Geschichte. „Poier reist mit Ameisenhaufen an“. Das kostet nichts und macht die Journalisten aufmerksam.

SCHiCK: Und was kannst du ihm dann raten?
ALF POIER:
Was ich dem Nathan mit auf den Weg geben kann ist: da hast du 2000 Journalisten aus der ganzen Welt sitzen, bei dieser Pressekonferenz. Ich kann dir im Vorhinein sagen, was die sagen werden. So Sachen wie: ich singe schon seit meinem 5. Lebensjahr, ich wollte schon immer zum Songcontest. Ehrlich, das interessiert doch keinen mehr. Damit hebst du dich nicht aus der Masse heraus. Die Vorberichterstattung ist das Wichtigste. Die wollen ja auch spannende Bilder schicken. Darum geht´s.

SCHiCK: Ganz schnell noch, weil hier so viele schöne Bilder von dir hängen. Wie bist du denn zur Malerei gekommen?
ALF POIER:
Das erzähle ich eh auch in meinem Programm. Das war 1990 in Graz. Da stand ich vor einem Farbengeschäft, hab mir Massen an Farben und Leinwänden gekauft und dann gemalt und dazu Schlagzeug gespielt, denn die HAK hat dich ja quasi entmündigt. Es hat alles einen Sinn, das sind komplette Geschichten in meinen Bildern. In Graz bin ich letztens mit meinen Bildern zwischen Nietzsch und Reiner gehangen. Das empfinde ich schon als große Ehre. Ich versuche einfach philosophisch zu malen. Beziehungsweise nicht bewusst zu male, denn ich finde, ich male wie ein Dodel.

SCHiCK: Wenn man deine Bilder anschaut, bewirkt es etwas mit einem und das finde ich großartig.
ALF POIER:
Danke schön. Ich möchte damit etwas Bleibendes schaffen. Etwas von mir, was bleibt und unvergänglich ist. Mir ist wichtig, meine Kunst nachhaltig zu machen.

SCHiCK: Du bist so ein Multitalent, spielst Musik, malst, spielst Kabarett, schreibst Bücher….was für Ziele hast du noch im Leben? Wo stehst du gerade?
ALF POIER:
Im Grunde hab ich das Gefühl im Leben, wie wenn du einen Kuchen backst. Zuerst musst du die Eier kaufen, die ganzen Zutaten, und du musst das Geschirr dafür haben. Dann schiebst du ihn ins Rohr rein, wartest bis er fertig ist und schließlich nimmst du ihn aus dem Backrohr raus, wartest bis er abgekühlt ist. Und dann kommt der Moment wo du reinbeißt. Da seh´ ich mich gerade. Ich habe immer so viel gemacht und gearbeitet, ich konnte nie wirklich genießen. Jetzt habe ich erstmalig das Gefühl, dass ich genieße kann, nicht fallen lassen, aber auf dem aufbauen was ich mir erarbeitet habe. Und ich glaube, die ganze Sache mit meinen Bildern wird sich noch steigern. Aber mehr darüber gibt es in meinem Programm  „The Making of Dada“.

SCHICK: Vielen Dank, Alf, für das entspannte Interview. Wir freuen uns schon sehr darauf und sehen uns am 12. April in der Kulisse.
ALF POIER:
Immer wieder gerne.

Anmerkung der Redaktion: Auf Alf Poiers Webseite kann man unter „SHOP“ viele schöne Dinge kaufen: T´Shirts, Bücher, CD´s….und, und, und! Reinsehen lohnt sich!

 

(ABGELAUFEN)

WIR VERLOSEN
2×2 Karten für „The Making of Dada“ in der Kulisse am Mi, den 12. April 2017

Füllt uns das Gewinnspielformular bis 11. April 2017
mit dem Betreff  „ALF POIER“ und/oder „MEIN K(R)AMPF“ aus.

Zusätzlich verlosen wir auch noch 5 Bücher von Alf Poier: „Mein K(r)ampf, sowie ein schickes T-Shirt.

Die Gewinner werden telefonisch verständigt!

TEILNAHMEBEDINGUNGEN

1. GEWINNSPIELFORMULAR AUSFÜLLEN

 

Fehler: Kontaktformular wurde nicht gefunden.

2.) DIESEN BEITRAG LIKEN & TEILEN

3.) NEWSLETTERANMELDUNG PER E-MAIL BESTÄTIGEN

Das SCHiCK-Magazin-Team wünscht viel Glück!

 

 

 

 

Older Posts »

Powered by WordPress

Vielen Dank für Dein Sharing!